| Hauptseite | Kontakt | Impressum | Presse-Echo | Plattensammeln | Webshop | Partner

Hier stellen wir einige Neuerscheinungen unserer Partnerfirmen vor

Weitere eBooks

Bielefelder Kataloge - Nummer 1 der internationalen Plattformen für Klassische Musik mit bibliographischem Aufbau

News

33

32

31

30

29

28

27

26

25

24

23

22

21

20

19

18

17

16

15

14

13

12

11

10

9

8

7

6

5

4

3

2

1


Kammermusik für Bläser der Brüder Graun - Trios und Konzerte von Johann Gottlieb und Carl Heinrich Graun - Concert Royal Köln

Zeitlebens waren die Brüder Johann Gottlieb (1698-1771) und Carl Heinrich Graun (1703-1757) privat und beruflich eng miteinander verbunden. Beide waren Schüler der Kreuzschule in Dresden, wo sie ihre erste musikalische Erziehung erhielten. Johann Gottlieb wurde daneben von Pisendel in Violinspiel und Komposition unterrichtet. 1723 reisten die Brüder nach Prag; Carl Heinrich wirkte dort als Cellist bei einer Aufführung von Fux’ Oper „Costanza e Fortezza“ unter Leitung Antonio Caldaras mit. Sie trafen dort auch mit Jan Dismas Zelenka, Johann Joachim Quantz und Silvius Leopold Weiß zusammen. Johann Gottlieb machte in Prag die Bekanntschaft des berühmten Tartini, der für ein halbes Jahr sein Violinlehrer wurde. Beide Brüder knüpften Kontakte zum preußischen Kronprinzen Friedrich, der sie Ende der dreissiger Jahre in seinen Musikerkreis in Rheinsberg aufnahm. Nach seiner Krönung 1740 bestellte er Johann Gottlieb als Konzertmeister und Carl Heinrich als Kapellmeister der königlichen Hofkapelle in Potsdam. Zu ihren Schülern gehörten u.a. der Kronprinz und spätere preußische König sowie Franz Benda und Johann Philipp Kirnberger. Als Komponistenangabe finden wir bei den Werken dieser CD lediglich die Bezeichnung del Sign. Graun (oder auch Graue oder Grauen). Wir können heute bei einer Vielzahl Graunscher Instrumentalmusik noch nicht mit Sicherheit sagen, welchem der beiden Brüder, Johann Gottlieb oder Carl Heinrich, die einzelnen Werke zugeordnet werden müssen. Hierzu gehören auch die hier eingespielten Werke. – Dies ist die Wiederveröffentlichung einer 2002 auf Musicaphon erstmals erschienenen Einspielung.

Musicaphon M51842, VÖ: 23.2.2011, 4012476518428 - Erste Gesamtaufnahme

Nino Rota (1911-1979) - Klavierkonzert e-Moll (1978) - Klavierkonzert C-Dur (1959/60) - Janne Mertanen, Klavier
Tampere Philharmonic Orchestra, Hannu Lintu

Rota ist als Filmkomponist bekannt geworden, besonders durch seine Zusammenarbeit mit Federico Fellini. Aber er hat auch anderes komponiert, zum Beispiel vier Klavierkonzerte. Das Konzert C-Dur zeichnet sich besonders durch seine klassische Formensprache aus und ist vielleicht Rotas bester Beitrag für Aufführungen im Konzertsaal. Das e-Moll-Konzert ist seine letzte Komposition überhaupt. Die Konzerte werden hier gespielt von Janne Mertanen, der sich bisher vor allem als Chopin-Interpret einen Namen gemacht hat.

Alba ABCD310 (SACD hybrid), VÖ: 23.2.2011, 6417513103106

Franz Liszt (1811-1886) - Crux!; Pro Papa; O Roma nobilis; Via crucis; Le crucifix; Die Seligkeiten; Nun danket alle Gott; Der Herr bewahret die Seelen - Debrecen Kodály Chorus - Dezsö Karasszon, Orgel - Ltg. Zoltán Pad

1861 reiste Liszt nach Rom, um die päpstliche Zustimmung zur Eheschließung mit der katholischen Fürstin Carolyne zu Sayn-Wittgenstein zu erlangen, fühlte nach dem Scheitern des Versuchs jedoch einen immer stärkeren Antrieb, zum Kleriker und als Erneuerer der katholischen Kirchenmusik zu einem wahren „neuen Palestrina“ zu werden. 1865 schließlich empfing er die niederen Weihen, und in der Folge schuf der „Abbé Liszt“ eine ganze Reihe von Werken von Klavierstücken über Chorsätze bis hin zu Messen, die religiöse Andacht erwecken. Neben zwei bekannten Kompositionen bietet diese CD auch eine ganze Reihe von Werken, die auf Tonträgern bisher nicht zugänglich waren. Ein interessanter Beitrag zum Liszt-Jahr.

Hungaroton HCD 32685, VÖ: 2.3.2011, 5991813268525

John Cage (1912-1992) - Freeman Etudes – Books 1 & 2 - Marco Fusi, Violine

Der 1977 bis 1980 entstandene erste Zyklus der „Freeman Etudes“ war das letzte in einer ganzen Reihe enzyklopädischer Projekte, die Cage mit geradezu mikrostruktureller peinlicher Genauigkeit kalibrierte. Der Titel geht auf die Bestellerin des Werkes zurück, die Sammlerin Betty Freeman. Cage entwickelte das sechzehnteilige Werk in Zusammenarbeit mit dem Geiger Paul Zukofsky. 1990 nahm er die Arbeit daran mit einer zweiten und abschließenden Edition noch einmal auf. Noch die kleinsten Strukturen und Details spiegeln sich in der Gesamtanlage des Werkes. Cages Hang zur Esoterik wird hier auf die Spitze getrieben, und daher handelt es sich um einen wichtigen Beitrag zu seinem Gesamtschaffen.

Stradivarius STR 33882, VÖ: 2.3.2011, 8011570338822

Schirokkos Telemann - Neu entdeckte geistliche Arien von Georg Philipp Telemann - Tanya Aspelmeier, Sopran
Ensemble Schirokko Hamburg, Rachel Harris

Auf dieser Aufnahme sind erstmals Kompositionen von Telemann zu hören, die lange als verschollen galten und erst 1992 im Rahmen einer Beutekunstrückführung aus St. Petersburg, Russland wieder in den Bestand der Hamburger Uni-Bibliothek gelangten. Die acht Arien stammen wahrscheinlich aus verschiedenen Kantaten und sind von einem unbekannten Kopisten zusammengestellt worden.

Die Arien sind für Sopran und begleitende Instrumente, genauere Angaben zur Instrumentierung stehen nicht in der Partitur. Hier wurde eine Instrumentierung gewählt, die die Dramatik der Stücke am besten unterstützt. So werden zusätzlich zu den Streichern auch Holz- und Blechbläser eingesetzt. Die Arie Nr. 7, „Sichres Menschenkind erschrecke“ ist die einzige Ausnahme, hier sind in der Partitur Hörner besetzt. Leider sind die originalen Hornstimmen nicht mehr vorhanden, deshalb wurden sie für diese Aufnahme von Rudolph Kelber ergänzt. Die Holzbläserstimmen in den Arien wurden von Rachel Harris eingerichtet.

Die Texte der Arien, für das Ende des Kirchenjahres bestimmt, erinnern uns an Reue und Sühne, Sünde, Tod und Vergebung. Diese finden ihre perfekte Ergänzung in den unausgesprochenen Texten der instrumentalen Choralbearbeitungen von Telemann. Auch das Violinkonzert, trotz seiner weltlichen Natur, behält die introvertierte Stimmung der Reflexion.

Um eine Balance gegenüber dem christlichen Schmerz in den Texten zu finden, wurde von Rachel Harris eine „Fantasie“ im Booklet geschrieben. Dieser ungewöhnliche Text kann vielleicht besser helfen, die Inhalte der Telemann-Texte zu verstehen, als eine theologische Erklärung.

Ambitus AMB 96947, VÖ: 9.3.2011, 4011392969475

Rheinberger/Poulenc/Honegger - Rheinberger: Orgelkonzert Nr. 1 - Poulenc: Konzert für Orgel, Streicher und Pauken
Honegger: Le Dit des Jeux du Monde - Humberto Salvagnin, Orgel - Le Nouvel Orchestre de Genève, Michel Dumonthay

Zwei Orgelkonzerte und Auszüge aus einer Bühnenmusik auf einer CD? Wo ist da die Verbindung? Doch, es gibt eine, und das ist dramaturgisch geschickt aufgebaut die Entwicklung des Formalen. Während Rheinberger, der Lehrer Humperdincks, Wolf-Ferraris und Furtwänglers, noch ganz im konservativen romantischen Stil verharrte (und dafür von manchen Kollegen verachtet wurde) und dennoch (oder deshalb?) zu Lebzeiten Berühmtheit erlangte, schwankt Poulenc in seinem Orgelkonzert etwas unentschlossen zwischen Symphonik und intimem Kammerkonzert, und Honegger schließlich verliert in seiner Bühnenmusik gänzlich erkennbare formale Rückbezüge. Harry Halbreich nannte es ein „unklassifizierbares Werk, weder Ballet noch Musiktheater noch audiovisuelle Dichtung, aber ein wenig von all dem.“

Doron DRC 5032, (2 CD), VÖ: 9.3.2011, 7619924750323

Pasión – Orgel vierhändig - Ravel: Bolero - Albeniz: Pavana/Suite Espagnole/Tango - De Falla: La Vida Breve
Piazzolla: Libertango - Cholley: Tango Furioso - Olivier Vernet, Cédric Meckler, Orgel

Spanischer Tanz ist das Motto dieser CD mit Adaptionen für Orgel vierhändig. Zwei hervorragende französische Organisten zeigen, wie man diese eigentlich doch so biegsame, auch dynamisch differenzierte Musik meisterhaft auf die klanglich vermeintlich so starre Orgel übertragen kann. Sie spielen an der Stahlhut-Orgel in St. Martin, Dudelange (Luxemburg). Das 1912 mit romantischer Disposition erbaute viermanualige Instrument ist 2002 von Orgelbau Jann sorgsam restauriert, manche Register sogar rekonstruiert worden.

Ligia Digital LID 010422511, VÖ: 16.3.2011, 3487549902250

The Best of Malte Burba - Werke von Bach, Burba, Newman, Hespos, Heyduck, Goebbels, Riermeier, Sell, Hölszky

Malte Burba, Trompete - mit verschiedenen Interpreten

Malte Burba wurde 1957 in Frankfurt am Main geboren und studierte Trompete, Klavier, Musikwissenschaft und Musikpädagogik. Zusätzlich befasste er sich mit Phonetik und Medizin. Nach Stationen unter anderem in Köln, Luxemburg und Berlin lehrt er heute in Mainz und ist zusammen mit Till Brönner Professor an der Hochschule für Musik Carl Maria von Weber in Dresden.

Burba hat ein Körperfunktionstraining entwickelt, das speziell auf die Bedürfnisse von Blechbläsern abgestimmt ist. Mit diesem Training, mit dem sich auf absolut logische Weise alle Technik- und Ansatzprobleme lösen lassen, machte er sich weltweit einen Namen. Seine bahnbrechende Methode ist mittlerweile auch markenrechtlich geschützt. Zu seinen Schülern gehören Joo Kraus, Axel Dörner, Chris Walden und Till Brönner.

Seine Diskographie umfasst ein weites Spektrum vor allem zeitgenössischer Musik, eine ganze Reihe dieser Veröffentlichungen erschien bei Thorofon.

Thorofon CTH 2575, VÖ: 16.3.2011, 4003913125750

Johann Sebastian Bach (1685-1750) - Sämtliche Kantaten vol. 48: O ewiges Feuer, o Ursprung der Liebe, BWV 34
Sei Lob und Ehr dem höchsten Gut, BWV 117 - Was Gott tut, das ist wohlgetan (I), BWV 98 - Gott, man lobet dich in der Stille, BWV 120

Blazikova, Blaze, Mizukoshi, Kooij - Bach Collegium Japan, Masaaki Suzuki

Mit dem festlichen Jubel der Kantate 43 „O ewiges Feuer, o Ursprung der Liebe“, geschrieben für Pfingsten 1727, aber zurückgehend auf eine frühere Hochzeitskantate, eröffnet Folge 48 der gepriesenen Serie. Der Jubel kehr wider in der beschließenden Kantate „Gott, man lobet dich in der Stille“, komponiert für den Festgottesdienst zur Ratswahl in Leipzig. Doch das Programm hält auch Momente der Kontemplation und stillen Schönheit bereit wie etwa die berühmte Altarie „Ich will dich all mein Leben lang“ aus Kantate 117, hier innig gesungen vom Altus Robin Blaze. Kantate 98 bietet eine andere anrührende Arie: „Hört, ihr Augen, auf zu weinen“, vorgetragen vom schlanken Sopran Hana Blazikovas, mittlerweile auch schon festes „Inventar“ dieser Serie.

BIS-SACD-1881, VÖ: 23.3.2011, 7318599918815

Georg Philipp Telemann (1681-1767) - Die Blockflöten-Kollektion: 12 Fantasien; Blockflöten-Duette, Sonaten für Blockflöte und B.c.. sämtliche Doppekonzerte, Ouvertüren, Konzerte, Sonatinen - Clas Pehrsson, Dan Laurin, Blockflöte - Drottningholm Baroque Ensemble Olof Larsson, Viola da gamba - Michael McCraw, Barockfagott - Penelope Evinson, Traverso - Maxumi Kamata, Cembalo - Mime Yamahiro Brinkmann, Cello

Wofür Telemann zu Lebzeiten als einer der größten Komponisten gefeiert wurde, nämlich sein quantitativ unglaubliches Gesamtwerk, hat ihm die Nachwelt als „billige Vielschreiberei“ vorgehalten. Absolut unfair, denn die Qualität (Ausnahmen bestätigen die Regel) ist genauso beeindruckend wie die schiere Anzahl der Stücke. Seine elegante Art, scheinbar mühelos Einflüsse verschiedener Kulturen zu einem typischen Personalstil zu verschmelzen, ohne sich zu wiederholen, stets innovativ und auf der Höhe der Zeit zu bleiben, aktuelle Entwicklungen aufzunehmen, ist bewundernswert. Telemann schrieb sowohl für die (in Frankreich) populärere Traversflöte wie für die Blockflöte. Die Abgrenzung ist unscharf; die Werke konnten und können auf beiden Instrumenten ausgeführt werden. Den größten Teil dieser für Flöteninstrumente gedachten Werke findet man in dieser Sammlung, ausgeführt von international bekannten und beliebten Spezialisten für historische Aufführungspraxis.

BIS-CD-1488, (6 CD, VÖ: 23.3.2011, 7318591488903

Franz Liszt - Das gesamte Orgelwerk - Olivier Vernet, Orgel - Laurent Cabasso, Klavier

Ein gewichtiger Beitrag zum Liszt-Jahr: Nicht nur sämtliche Orgelwerke hat Vernet eingespielt (teilweise Wiederveröffentlichung), sondern er interpretiert gemeinsam mit Laurent Cabasso am Klavier auch die Versionen der symphonischen Dichtungen „Mazeppa“, „Les Préludes“, „Orphée“ und „Prométhée“ für Orgel und Klavier. Einzelne dieser Einspielungen wurden bereits mit einem Diapason d‘Or ausgezeichnet und einem „Choc“ du Monde de la Musique. Die Aufnahmen entstanden an den Orgeln Rinckenbach/Aubertin (1888/2001) in Saint-Thiébault de Thann, Walcker/Kuhn (1866/1995) in Saint François de Lausanne und Cavaillé-Coll/Beuchet-Debierre (1874/1957-59) der Kathedrale von Saint-Maurice d‘Angers.

Ligia Digital LIDI 010422611, (6 CD), VÖ: 30.3.2011, 3487549902267

Mahler interpretiert von Scherchen - Symphonie Nr. 1 „Titan“ - Royal Philharmonic Orchestra - Symphonie Nr. 5
Symphonie Nr. 7 „Lieder der Nacht“ - Orchester der Wiener Staatsoper

Zeitlebens galt Scherchen als Anwalt der Avantgarde. Und doch ist es zu einfach, ihn auf diesen Bereich seiner künstlerischen Tätigkeit zu reduzieren. Zwei Komponisten haben ihn zeitlebens begleitet: Bach und Mahler, deren Werke er in den 45 Jahren seiner Karriere immer wieder dirigierte. Mit Mahler begann er (erstes Konzert in Berlin am 4.2.1914, zur Aufführung kam die 5. Symphonie) und endete er (letztes Konzert in Bremen am 9.5.1966; wieder um die 5. Symphonie). 89 Mahler-Interpretationen durch Scherchen sind bekannt. Die absoluten Lieblinge des Dirigenten waren die 5. Symphonie (22 Aufführungen) und die 9. (17 mal dirigiert). Die hier veröffentlichten Produktionen entstanden 1953 und 1954.

Tahra TAH716, (3 CD), VÖ: 30.3.2011, 3504129071615

Sehnsucht. Hoffnung. Weltgeschehen - Lübeck Philharmonic live vol. 8: Arthur Honegger: Sinfonie Nr. 2 für Streicher und Trompete ad libitum
Jacques Castérède: Concertino für Trompete, Posaune, Streicher, Klavier und Schlagzeug - Richard Strauss: Also sprach Zarathustra, op. 30

Guido Segers, Trompete - Dany Bonvin, Posaune - Philharmonisches Orchester der Hansestadt Lübeck, Roman Brogli-Sacher

Hoffnung: Mitten im Grauen des zweiten Weltkriegs entstand Honeggers 2. Sinfonie, von Paul Sacher am 18.5.1942 in Zürich uraufgeführt. Honegger gelingt es, über drei Sätze eine Spannung von Resignation und unerwarteter später Hoffnung aufzubauen, die den Hörer unmittelbar in den Bann schlägt. Sehnsucht: Castérèdes Concertino entstand 1958 am Ende eines mehrjährigen Romaufenthaltes des französischen Komponisten und reflektiert eine heitere, unbeschwerte Zeit seines Lebens. Ein Werk, das Spielfreude und Virtuosität mit ansprechenden klanglichen Reizen verbindet. Weltgeschehen: Nietzsches „Also sprach Zarathustra“, dichterische Formung seines Gedankenguts, war für Strauß zu einem Kultbuch geworden. Ganze Abschnitte lernte er auswendig und setzte sie in Beziehung zu sich und seiner Umwelt. Aus dieser Auseinandersetzung entstand seine sechste symphonische Dichtung, deren Uraufführung er selbst am 27.11.1896 in Frankfurt dirigierte – es wurde ein enthusiastischer Erfolg, und heute ist dieses Werk geradezu zum Synonym für Strauss als Orchesterkomponist geworden.

Musicaphon M 56926 (SACD hybrid), VÖ: 6.4.2011, 4012476569260

Franz Liszt (1811-1886) - Christus - Sólyom-Nagy, Andor, Németz, Réti, Gregor, Básti - Budapest Chorus
Budapest Zoltán Kodály Mädchenchor - Sándor Margittay, Orgel und Harmonium - Ungarisches Staatsorchester, Miklós Forrai

Volle zwanzig Jahre hat Liszt an dem riesenhaften Christus-Oratorium gearbeitet, vom ersten Kompositionsplan bis zur Uraufführung. Fertig gestellt hat er es schließlich in Rom, in seiner römischen Periode, die von 1861 bis 1869 dauerte. In dieser Zeit nahm er die kleinen geistlichen Weihen an, und nach dem Virtuosen der Wanderjahre, dann dem Hofkapellmeister, trat nun der „Abbé Liszt“ ins Musikleben, der zurückgezogen seine Tage mit schöpferischer Arbeit hinter den Mauern des Klosters Madonna del Rosario auf dem Monte Mario verbrachte. Die Uraufführung fand schließlich am 29. Mai 1873 in der Weimarer Herder-Kirche statt. Der Komponist selbst leitete die dreihundert Musiker (Chor und Orchester) im Beisein seiner Tochter Cosima und seines Schwiegersohns Richard Wagner.

Hungaroton HCD 32700, (3 CD), VÖ: 6.4.2011, 5991813270023

Giovanni Bottesini (1821-1889) - Ero e Leandro - Mercier, Pasolini, Scandiuzzi - Chorus Claudio Monteverdi
Orchestra Filarmonica del Piemonte, Aldo Salvagno - Regie: Laura Borello, Gregorio Zurla

Bottesini? Das ist doch der mit dem Kontrabass... und dirigiert hat er wohl auch... ja, aber er war eben auch ein erfolgreicher Komponist; nicht weniger als sieben Opern hat er geschrieben. Die bekannteste, Ero e Leandro, hatte 1879 mit großem Erfolg in Turin Premiere. Trotz nur ganzen drei handelnden Figuren versteht es Bottesini, durch ungewöhnliche und sorgfältige Instrumentierung, einfallsreiche Melodik und Verwendung einer reichen Chromatik (durchaus unter Einfluss Wagners) immer wieder Spannung aufzubauen. Ein Werk, das Vergleiche etwa mit Ponchiellis „La Gioconda“ oder Boitos „Mefistofele“ in keiner Weise zu scheuen braucht.

Dynamic CDS 33670, Ersteinspielung, (DVD Video), VÖ: 13.4.2011, 8007144336707

Sergej Prokofiev (1891-1953) - Die Violinkonzerte Nrn. 1 und 2 - Sonate für zwei Violinen op. 56

Pavel Berman, Anna Tifu, Violine - Orchestra della Svizzera Italiana, Andrey Boreyko

Von Beginn seiner Komponistenkarriere an hat sich Prokofiev allen wichtigen Genres gewidmet. 1917 schrieb er sein erstes Violinkonzert, ein Werk im lyrischen Ton, dabei durchaus virtuos bis hin zur Akrobatik. Das zweite Konzert entstand in einer Phase besonders ausgeprägter Kreativität. Es ist orthodoxer in der Form als das erste, verblüfft durch den Reichtum der melodischen Erfindung. Die CD wird ergänzt durch eine Aufnahme der Sonate für zwei Violinen op. 56.

Dynamic CDS 676, VÖ: 13.4.2011, 8007144606763

Die Zeit - Werke von Johann Schop, Nikolaus Adam Strungk, Heinrich Scheidemann, Georg Philipp Telemann, Carl Philipp Emanuel Bach

Hamburger Ratsmusik

20 Jahre Hamburger Ratsmusik – dieses Jubiläum nehmen Simone Eckert und ihre Ensemblemitglieder zum Anlass, über Hoffnung und Zukunft, Warten und Vergänglichkeit zu philosophieren und von der furchterregenden Vorstellung der Ewigkeit zu berichten. Sie tun das durch Interpretation von Kantaten, Liedern und Instrumentalwerken von nord- und mitteldeutschen Komponisten des 17. und 18. Jahrhunderts. Das Ensemble wurde 2006 mit dem ECHO Klassik ausgezeichnet und erhielt 2010 den ECHO Klassik Sonderpreis. Die CD bietet den Mitschnitt eines Konzerts in der Maulbronner Klosterkirche.

K & K Verlagsanstalt KUK 102, VÖ: 20.4.2011, 4260005910759

Jean Sibelius - Sämtliche Werke vol. 12: Die sieben Symphonien - Lahti Symphonieorchester, Osmo Vänskä, Jaakko Kuusisto

Darauf werden viele Liebhaber, Sammler und Freunde dieser monumentalen Edition gewartet haben: Die vorletzte Folge der Serie bringt die Werke, für die Sibelius weltweit vor allem bekannt geworden ist (neben seinen symphonischen Dichtungen, die bereits auf Folge 2 zu hören waren und sind): seine Symphonien. Die gehören unbestritten zu den ganz großen Werken des 20. Jahrhunderts. Hier werden sie in einer Interpretation durch Osmo Vänskä präsentiert, dem American Record Guide zu Folge DER Sibelius-Interpret unserer Tage. Vänskä dirigiert das Lahti Symphonieorchester, dessen Chefdirigent er 20 Jahre lang war. Ergänzt wird die Edition durch Fragmente und Alternativfassungen (ähnlich wie bei Bruckner sind derer nicht wenige), die einen faszinierenden Blick in die Werkstatt des Komponisten erlauben.

BIS-CD-1933, (5 zum Preis von 3), VÖ: 20.4.2011, 7318591933359

Anton Rubinstein (1829-1894) - Klavierkonzert Nr. 3 G-Dur op. 45 - Klavierkonzert Nr. 4 d-Moll op. 70 - Grigorios Zamparas, Klavier
Philharmonia Bulgarica - Jon Ceander Mitchell

Anders als heute wurde Rubinstein zu Lebzeiten nicht nur als herausragender Pianist, sondern auch als bedeutender Komponist wahrgenommen, der substantielle Beiträge zur Entwicklung des romantischen Klavierkonzerts leistete. Zwei dieser Beiträge sind auf dieser CD zu hören. Er orientierte sich in der Orchesterbesetzung ganz am deutschen Orchester der Klassik und Frühromantik: doppelte Holzbläser, Hörner, Trompeten, Pauken und Streicher. Handwerklich war Rubinstein ein Schlamper; seine Partituren und Orchesterstimmen wimmeln vor Fehlern, was bei der Revision und aufführungspraktischen Einrichtung seiner Werke bis heute ein Problem darstellt und deren Verbreitung natürlich nicht gerade förderlich ist.

Centaur CRC 3032, VÖ: 27.4.2011, 0044747303222

Roland Kunz (*1960) - Der Seele Ruh. Oratorium nach Worten von Meister Eckhart - Orchestriert von Frank Zabel - Andreas Scholl,

Altus Orlando & die Unerlösten, Carl Amadeus Hiller, Thomas Sporrer, Odaiko, orpheus chor münchen
Münchner Rundfunkorchester, Anu Tali

„Ein Jahrhundertwerk! Heute ist ein Stück Musikgeschichte geschrieben worden. Der Seele Ruh hat das Potential, die Bedeutung der Carmina burana zu erlangen und kommt den besten Stücken von Leonard Bernstein nahe.“ Mit solch enthusiastischen Worten feierte Wilfried Hiller, Orff-Schüler, Komponist und Leiter der Internationalen Orgeltage Nürnberg, das Werk bei der Uraufführung am 11. Juni 2010. Und er hat nicht übertrieben. Dem studierten Altisten (Ausbildung u.a. bei Kowalski, Cordier und Esswood), Keyboarder und Musikwissenschaftler Kunz, Gründer und Leiter der Band „Orlando und die Unerlösten“, gelingt dank seiner unbefangenen Verschmelzung von Klassik, Jazz, Moderne und Pop, seiner Neugier auf interessante Klangwirkungen, seiner offensichtlichen Begeisterung für die Jahrhunderte alten Texten Meister Eckarts ein faszinierendes – ja, was eigentlich? – klangliches Gesamtkunstwerk. Die Texte Eckharts, von alttestamentarischer Wucht und Sprachgewalt, werden von Kunz adäquat musikalisch ausgedeutet. Der Komponist und Pianist Frank Zabel hat diese Vorlage raffiniert orchestral eingekleidet. Es entsteht ein an Farben und Formen reicher archaischer und zugleich moderner Klangkosmos. Ein Werk, das keinen Hörer unberührt lassen dürfte.

NewPast NP 3721 (2 CD), VÖ: 27.4.2011, 4260242350011