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Hier stellen wir einige Neuerscheinungen unserer Partnerfirmen vor

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Bielefelder Kataloge - Nummer 1 der internationalen Plattformen für Klassische Musik mit bibliographischem Aufbau

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Carl Nielsen (1865-1931) - Symphonie Nr. 1 g-Moll op. 7 - Symphonie Nr. 3 op. 27 - Königlich philharmonisches Orchester Stockholm, Sakari Oramo

Nach ihren Einspielungen von Nielsens 4. und 5. Symphonie, 2013 bei BIS veröffentlicht (BIS-SACD-2028), sah die Kritik Orchester und Dirigent auf dem Weg zu „neuen Referenzeinspielungen“. Nun springt Oramo zurück zu den Anfängen des Komponisten in diesem Genre. 1892, Nielsen war Mitte zwanzig, schrieb er seine erste Symphonie. Der merkt man an, mit welchem Respekt Nielsen vorangegangenen Meistern begegnete. Das Werk ist ganz klassisch in seinem Proportionen; vieles erinnert an Schumann. Aber gleichzeitig zeigen sich Affinitäten zum fiebrigen Stil eines Berlioz, dem lyrischen Ton eines Grieg und der rhythmischen Vitalität eines Svendsen, der auch die Uraufführung dirigierte (mit Nielsen als Orchestermusiker in den Reihen der 2. Violinen). Das zweite Werk auf dieser SACD dokumentiert Nielsens endgültigen Durchbruch als Symphoniker. Etwa 20 Jahre nach der 1. entstand die 3. Symphonie, später „Sinfonia espansiva“ untertitelt. Ein großer Erfolg; in kürzester Zeit hatten Orchester in ganz Europa Aufführungen dieser Symphonie auf den Konzertplänen. Der Grundton des 2. Satzes, der auch auf Nielsens Beerdigung gespielt wurde, ist nach Worten des Komponisten, die „friedliche Atmosphäre darzustellen, wie sie im Paradies geherrscht haben mag vor dem Fall unserer Ureltern Adam und Eva.“

BIS BIS-SACD-2048, VÖ: 10.12.2014, 7318599920481

Reminiscences - Wagner: Mignonne / Träume / Albumblatt / Ankunft bei den schwarzen Schwänen / Preislied aus „Meistersinger“ - Liszt: Première Elégie / Romance oubliée / Am Grabe Wagners - Strauss: An einsamer Quelle / Cäcilie / Sonate für Violine und Klavier op. 18 - Lisa Schatzman, Violine - Benjamin Engeli, Klavier

Vor der Erfindung der Musikkonserve (gleich welcher technischen Ausprägung) gab es nur zwei Möglichkeiten, Musik kennen zu lernen: Selber spielen oder in ein Konzert gehen. Konzerte finden nicht immer statt, schon gar nicht mit dem Wunschprogramm, und selber spielen geht nur bedingt: bei einer großen Sinfonie kommen auch die zehn Finger auf dem Klavier durchaus an ihre Grenzen. Jedenfalls war dies der Grund, warum noch im 19. Jahrhundert, als das Musizieren in bürgerlichen Kreisen sehr beliebt war, so viele Werke in Arrangements für kleine Besetzung erschienen – teils von den Komponisten selbst vorgenommen, teils von geschäftstüchtigen Verlegern in Auftrag gegeben. Derartige Bearbeitungen von Musik der Romantik und Spätromantik sind das Thema dieses Albums.

Claves CLA50-1303, VÖ: 12.11.2014, 7619931130323

Buffoni - Werke von de Man, Pergolesi, van Wassenaer, Huijbregts, Gallo, Meijering, Gastoldi, Monfort, Janssen, Manjunath, Telemann - Black Pencil: Jorge Isaac, Blockflöte - Matthijs Koene, Panflöte - Esra Pehlivanli, Viola - Marko Kassl, Akkordeon - Enric Monfort, Schlagzeug

Das Buffoni-Programm ist geprägt von Zügen des italienischen Improvisationstheaters des 16. und 17. Jahrhunderts, der Commedia dell‘arte. Seine Ästhetik ist grotesk, die Musiker befinden sich ständig im Dialog, sie improvisieren, die Charaktere haben ihre Vorbilder in der Commedia, vom lächerlichen Skaramuz bis zur umsichtigen Columbina. Es gibt Hierarchien, die Musik ist leicht zugänglich und sehr emotional. Genau diese Eigenschaften und Stilmittel waren auch die Vorgabe für alle Kompositionen, die für dieses Projekt neu entstanden. Sie werden hier durch Zwischenspiele verbunden, durch kurze Improvisationen sowie durch Arrangements von Meisterwerken der Vergangenheit, die ebenfalls von der Commedia dell‘arte beeinflusst sind. Ein wunderbares Projekt – Instrumentalmusik wird zum Spektakel, in dem niemand ist, was er zu sein scheint: abenteuerlich, grotesk, voller Überraschungen.

ClassicClips CLCL127, VÖ: 12.11.2014, 4260113461273

„Lieder des Lebens und der Liebe“ lautet der Titel der 1824 erschienenen Gedichtsammlung des Dessauer Dichters und Hofrats Wilhelm Müller. Franz Schubert gründete auf diese Sammlung seinen 1828 veröffentlichten Liederzyklus „Winterreise“. Längst unbestritten ist, dass die „Winterreise“ zu den absoluten Meisterwerken in der Geschichte des Klavierlieds zählt. Schon Schuberts Festlegung „für eine Singstimme mit Begleitung des Pianoforte“ lässt eine sowohl weibliche als auch männliche Sicht auf den Gehalt der Lieder zu. Es gibt aber bisher nur wenige Einspielungen dieses Zyklus durch eine Frauenstimme. SICUSKlassik präsentiert nun mit diesem Album eine Aufnahme der „Winterreise“ unter der Überschrift „Lieder des Lebens und der Liebe“ in der Interpretation durch die Mezzosopranistin Ingeborg Hischer. Sie wird von dem Pianisten Burkhard Bauche begleitet.

SICUSKlassik, sic015-2, VÖ 31.10.2014, 4037743001526

Musik für Cello solo - Carlo Alfredo Piatti: 12 Caprices op. 25 - Aram Khachaturian: Sonata-Fantasia - Vadim Pavlov, Cello

Die 12 Capricen gehören zu den bedeutendsten Werken Carlo Alfredo Piattis 1822-1901). Denn diese Sammlung von Musik für Cello allein erfordert eine höchst entwickelte Spieltechnik, größte geistige Beweglichkeit und Interpretationskunst. Aram Khachaturians (1903-1978) Werk bezieht sich nicht nur im Titel, sondern auch in der Struktur auf das Vorbild Franz Liszt. Es gibt nur ganz wenige Aufnahmen dieses Stückes. Kein Wunder, denn die spieltechnischen Anforderungen sind extrem, an der Grenze zur Spielbarkeit, und die interpretatorischen Schwierigkeiten, die das Werk bereit hält, stehen dem in nichts nach. Beides ein „gefundenes Fressen“ für den in Leningrad geborenen Pavlov, derzeit Erster Cellist des Bellini Theaterorchesters in Catania.

Hungaroton HCD32738, VÖ: 19.11.2014, 5991813273826

Galgenlieder und mehr... - Christoph J. Keller: „Galgenlieder und mehr...” (Christian Morgenstern) Hans Wilhelm Plate: „Autobus-Variationen” (Raymond Queneau) - Frieder Meschwitz: „Tiergebete” (Carmen Bernos de Gasztold) - Wolfgang Gabriel: Sechs Gedichte aus „Kritik des Herzens“ (Wilhem Busch) - duo pianoworte: Helmut Thiele, Rezitation: Bernd-Christian Schulze, Klavier

Die große Zeit des Melodrams, der Verbindung von Rezitation mit einer Klavierbegleitung, war nach 1900 vorbei. Doch gibt es Künstler, die sich dennoch dem Melodram widmen – einem Melodram auf neue Weise. In ihm geht es nicht um Rührung und Tränen, nicht um eine möglichst unendliche Steigerung der Sentimentalität, sondern um eine musikalische Pointierung und Vertiefung des Textes, um einen nicht-textlichen Spiegel dessen, was im Wort gesagt und was im Klang interpretiert, ausgelegt, zugespitzt wird. Mit dieser Art Melodram befasst sich das Duo Pianoworte seit vielen Jahren – mit einem solchen Erfolg, dass inzwischen etliche Komponisten, angeregt von der feinen Kunst des rezitierenden Schauspielers Helmut Thiele und des Pianisten Bernd-Christian Schulze, neue Werke dieser Gattung geschrieben haben.

In diesen Werken blitzt immer wieder viel Humor auf, was sowohl den literarischen Vorlagen als auch den Vertonungen geschuldet ist. Vier Zyklen enthält diese CD: „Galgenlieder“ von Christian Morgenstern in der Vertonung von Christoph J. Keller, Ausschnitte aus den Stilübungen „Autobus S“ von Raymond Queneau in der Vertonung von Hans-Wilhelm Plate, die „Tiergebete“ von Frieder Meschwitz und sechs Gedichte aus „Kritik des Herzens“ von Wilhelm Busch, komponiert von Wolfgang Gabriel. Diese Auswahl zeigt deutlich an, dass Schulze und Thiele das Melodramatische der für heutige Ohren oft unfreiwillig komischen Schauerballade in diesem Projekt gänzlich ausgespart haben. Stattdessen haben sie sich auf das Feld der kleinen Weisheiten begeben.

Musicaphon M56961, VÖ: 19.11.2014, 4012476569611

Le Monde Parisien - Marais: Suite d‘un Goût Etranger - Telemann: Quatuor a-moll / Quatuor e-Moll - Royer: Air pour les Turcs en Rondeau - Ensemble Schirokko, Rachel Harris

Mit seiner neuen Einspielung „Le Monde Parisien“ unternimmt das Ensemble Schirokko Hamburg unter der Leitung von Konzertmeisterin Rachel Harris einen doppelten Brückenschlag nach Paris: Die Musiker begleiten den Hamburger Großmeister Georg Philipp Telemann auf seiner Reise in die Metropole an der Seine, wo sich ihm mit seinen „Pariser Quartetten“ als musikalische Visitenkarte Tür und Tor öffneten. Zwei dieser Nouveaux Quatuors, die sich mit ihrer genialen Machart schnell über ganz Europa verbreiteten, sind auf der CD zu hören.

Als individuelles Souvenir der Paris-Reise hat das Hamburger Ensemble eine Weltneuheit im Gepäck: Mit den von Rachel Harris erstellten Orchesterbearbeitungen erstrahlen Kleinoden französischer Kammermusik von Marais und Royer in einem neuen Licht. Dabei fiel die Wahl auf Vorlagen, die ihrerseits die Gedanken auf Weltreise schweifen lassen: Die „Suitte d‘un goût Etranger“ des Gambenvirtuosen Marin Marais verweist ebenso auf fremde Länder und Sitten wie das virtuose Cembalowerk „La Marche des Scythes“ des heute unbekannten Pancrace Royer. Mit seinen eigenen Versionen dieser Fundstücke lädt das Ensemble auf eine unterhaltsame Reise durch fremde Welten und Zeiten ein.

Ambitus AMB96969, VÖ: 26.11.2014, 4011392969697

René Leibowitz dirigiert - Werke von Rossini, Waldteufel, Chabrier, de Falla, Saint-Saëns, Wagner, Bizet, Strauss, Mussorgsky, Ravel, Bach, Beethoven und Respighi Royal Philharmonic Orchestra, Orchestre de Radio France, New Symphony Orchestra, Orchestra Filarmonica di Roma u.a.

René Leibowitz (1913-1972) gilt heute als einer der wichtigsten französischen Dirigenten (polnischer Herkunft). Dabei war er auch selbst Komponist (mit einem Katalog von über 90 Werken) und zugleich ein großartiger Musikhistoriker (Autor einer grundlegenden Geschichte der Oper und einer der ersten philologischen Revisionen der neun Symphonien Beethovens). Diese Box enthält die wenigen Einspielungen des Meisters zwischen 1954 und 1962 und ist das einzige Zeugnis der großen Kunst dieses bedeutenden Künstlers, dessen Diskographie leider sehr schmal blieb.

Urania CP131500, (4 CD), VÖ: 26.11.2014, 8051776572798

Rhapsodie - Gershwin: Rhapsody in Blue - Tomasi: Konzert - Arutiunian: Konzert A-Dur - Poulenc: Le Discours du Général - Faillenot: Concertino - Eric Aubier, Trompete - Orchestre d‘harmonie de la Garde Républicaine, François Boulanger, Roger Boutry

Dieses Album bringt einen der brillantesten Trompeter unserer Zeit zusammen mit einem der geachtetsten Blasorchester weltweit. Es ist eine Reise zwischen Ost und West, von den Steppen Zentralasiens bis ins New York der 1920er Jahre über das swingende Frankreich der Nachkriegszeit. Aubier begann seine Ausbildung bei Maurice André im Alter von 14 Jahren. Der Preisträger zahlreicher Wettbewerbe wurde mit 19 Jahren von Rolf Liebermann als Solist ins Orchester des Pariser Opernorchesters berufen. 1995 startete er eine internationale Karriere als Solist. Zugleich unterrichtet er und ist sehr interessiert an der Weiterentwicklung des Repertoires für sein Instrument, weshalb er viel mit zeitgenössischen Komponisten zusammen arbeitet.

Indésens INDE073, VÖ: 3.12.2014, 3760039839756

Die Kunst des Horns - Beethoven: Sonate op. 17 - Schumann: Andante / Allegro - R. Strauss: Andante op. posth. - Dukas: Villanelle - Bozza: Sur les cimes - Scriabin: Romance - Hindemith: Sonate F-dur - David Alonso, Horn - Hélène Tysman, Klavier

Dieses Album ist eine Hommage an die unvergleichliche Palette der Klangfarben, die das majestätische Horn hervorzubringen im Stande ist, aufgezeigt an ausgewählter Musik des 19. und 20. Jahrhunderts. Reiseleiter ist David Alonso, 1. Preisträger des ARD-Wettbewerbs in München 2001, einer der talentiertesten jüngeren Hornisten unserer Zeit. Der in Spanien geborene Künstler studierte in Karlsruhe bei Will Sanders bis zum Solistenexamen. Schon mit 17 Jahren wurde er Solohornist des nationalen Jugendorchesters Spaniens. 2000 erreichte er die gleiche Position im Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks. 2012 wurde er als Ensemblemitglied Preisträger des ECHO Klassik für seine Einspielung der Mozart- und Beethovenquintette (Indésens INDE039). Derzeit ist der Solohornist des Opernorchesters in Valencia unter der Leitung von Zubin Mehta.

Indésens INDE064, VÖ: 3.12.2014, 3760039839664

Klavierkonzerte - Alexander Scriabin: Konzert fis-Moll op. 20 - Nikolai Medtner: Konzert Nr. 3 e-Moll op. 60 - Yevgeny Sudbin, Klavier - Bergen Philharmonie, Andrew Litton

Medtners erstes und zweites Klavierkonzert hat Sudbin bereits eingespielt, mit großem Erfolg bei der Fachkritik. Das nun aufgenommene 3. Konzert Medtners wie auch das Konzert Scriabins hält er für „absolute Meisterwerke – zu Unrecht viel zu wenig gespielt und wahrgenommen.“ Ihn fasziniert, dass beide Werke der fast gleichalten Komponisten im Abstand von 45 Jahren komponiert wurden und dennoch – anders als man erwarten sollte – das spätere Konzert (1940 von Medtner komponiert) „moderner“ sein sollte als das Werk, das Scriabin im Alter von 24 Jahren 1896 schrieb. Davon ist nichts zu spüren; wenn überhaupt, könnte man Scriabin als den zukunftsweisenderen benennen, der eher experimentell mit Form und Stil umgeht.

BIS BIS-SACD-2088, VÖ: 10.12.2014, 7318599920887

Der lieben Sonne Licht und Pracht - Originalwerke und Arrangements von Musik von Telemann, Händel, Bach, Purcell, Philidor, Beet­hoven, Brahms, Dubois und Gluck - Pfeiffer-Trompeten-Consort

Das Pfeiffer-Trompeten-Consort zu Gast in Hamburg: Seit vielen Jahrhunderten übt die Elbmetropole im Norden eine ungeheure Faszination auf Musiker, Komponisten und Musikkenner aus. Viele waren zu Gast – viele sind geblieben. Georg Philipp Telemann beispielsweise war über 46 Jahre der Hansestadt als Kantor und Musikdirektor verbunden, Johann Sebastian Bach dagegen hat es bekanntlich nicht lange gehalten, hatte er sich doch um die freie Kantorenstelle in St. Jakobi beworben. Ungeachtet dessen hat es Hamburg zu allen Zeiten verstanden, bedeutende Musiker an sich zu binden, bis heute gilt sie als außergewöhnlich musikliebende Stadt. Gerade in der Zeit des 17. und 18. Jh., aus der die Mehrzahl der Werke dieser Aufnahme stammt, galt die Stadt als recht spendabel, wenn es darum ging, Musik zu fördern, entsprechend gut war der Ruf der Hamburger Musikanten. Das Pfeiffer-Trompeten-Consort trifft in dieser Einspielung auf eine Reihe von Komponisten, die eine Beziehung zu Hamburg hatten, beispielsweise auf Georg Friedrich Händel, der seine ersten großen Erfolge in der Oper am Gänsemarkt feierte oder auf Johannes Brahms, einer der großen Söhne der Stadt. Auch der zu Lebzeiten als Starkomponist gefeierte Christoph Willibald Gluck ist vertreten, auch er war zu Gast in Hamburg - auf seinen Wanderjahren in die Musikmetropolen Europas. Dem Pfeiffer-Trompeten-Consort geht es bei seinen ensembleeigenen Arrangements nicht nur darum, den klassischen dreistimmigen Trompetensatz, zu dem in der Barockzeit auch die Pauken gehörten, zum Klingen zu bringen, sondern mit dem vielfältigen Einsatz des modernen Instrumentariums auch ein möglichst großes Klangspektrum zu erreichen.

Cantate C58051, VÖ: 17.12.2014, 4012476580517

Orgelschätze im Alten Land - Die Arp-Schnitger-Orgel (1687) in St. Nicolai et St. Martini in Steinkirchen - Werke von Walter, Resinarius, Hellinck, Scheidt, Schmid, Hassler, Scheidemann, Buxtehude, Böcker, aus dem Mulliner Book und der Tabulatur des Jan von Lublin - Martin Böcker, Orgel

Die Geschichte der Steinkirchener Orgel beginnt im frühen 16. Jh. Ein unbekannter Orgelbauer errichtete ca. 1520 eine kleine Orgel an der Nordwand der Kirche. Erste größere Umbauten erfolgen im Jahr 1581. Dirck Hoyer wird beauftragt das alte Orgelwerk um ein zweites Manual zu erweitern. Aus beiden Orgel sind bis heute Pfeifen und Register ganz oder teilweise erhalten und wurden 1685-1687 in das von Arp Schnitger auf der neuen Westempore neu errichtete Orgelwerk mit eingebaut. Schnitger errichtete ein Instrument mit Hauptwerk, Brustwerk und einem in seitlichen Türmen aufgestellten Pedalwerk. Die Orgel bekam 28 Register, in die Schnitger sechs Register aus dem 16. Jahrhundert integrierte. 1947/48 sowie 1987/91 wurde die Orgel von Rudolf v. Beckerath mit großem Respekt vor der Kunst Schnitgers restauriert. Durch v. Beckeraths Engagement und auch durch den schonenden Umgang mit der Orgel im 19. Jh. blieb sie in ihrer Klanglichkeit sehr gut erhalten und von einschneidenden Änderungen verschont. Stabilisierende Maßnahmen wurden 2011/12 durch Rowan West (Altenahr) an der Orgel durchgeführt, dabei erhielt sie eine ungleichschwebende Stimmung, die wohl auf das 18. Jh. zurückgeht und anhand von gedeckten Pfeifen gefunden wurde. Der Organist Martin Böcker richtet bei der Werkauswahl zu dieser CD sein Augenmerk auf die drei wichtigen Orgelbauphasen und ordnet ihnen repräsentative Musikbeispiele zu.

Ambitus AMB96968, VÖ: 17.12.2014, 4011392969680

Antonio Vivaldi (1678-1741) - Le quattro stagioni, op. 8,1-4 - Konzert h-moll für vier Violinen - Konzert a-moll für Violine - Largo und Grave - Sinfonia aus „La verità in cimento“ - Richard Tognetti, Violine und Leitung - Australian Chamber Orchestra

1711 erschien Vivaldis „L‘estro armonico“ im Druck; eine der wichtigsten Musiksammlungen der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts. Die 12 Konzerte für ein bis vier Geiger, Streicher und B.c. lösten eine Welle der Begeisterung für italienische Musik in Mittel- und Nordeuropa aus, inspirierten jüngere Komponisten wie Bach, Händel und Telemann und wurden in den großen Musikzentren Europas ins Repertoire aufgenommen. 14 Jahre später zementierte Vivaldi seinen Ruf als einer der größten Komponisten seiner Zeit (und darüber hinaus) mit der Sammlung „Il cimento dell‘armonia e dell‘inventione“. Denn die ersten vier Konzerte aus dieser Sammlung sollten zu DEM bis heute nicht enttrohnten, meistgespielten und meist verkauften Klassikhit überhaupt werden: „Il quattro stagioni“, die vier Jahreszeiten. Ein „must“ in der Biographie aller Geiger – nun hat also auch Tognetti seine diesbezügliche Visitenkarte abgegeben.

BIS BIS-SACD-2103, VÖ: 14.1.2015, 7318599921037

Gustav Mahler - Symphonie Nr. 2 „Auferstehung“ - Brieley Cutting, Angela Turner, Stephen Emmerson, Stewart Kelly, Klavier

Ersteinspielung - Für seine 2. Symphonie hegte Gustav Mahler eine ganz besondere Zuneigung. Mehrfach gab es Versuche, dieses Riesenwerk zu arrangieren. Den ersten unternahm Mahler selbst, als er 1891 dem Dirigenten Hans von Bülow den ersten Satz am Klavier vorstellte. Dieser Versuch allerdings misslang; Bülow kommentierte: „Wenn das Musik sein soll, verstehe ich von Musik überhaupt nichts!“ Geglückt dagegen sind Arrangements von Mahlers Freund Hermann Behn für zwei Klaviere (s. MUSICAPHON M56915) und von Bruno Walter für Klavier vierhändig. Hier wird die besetzungstechnisch aufwendigste Fassung vorgestellt; Heinrich von Bocklets Version für zwei Klaviere vierhändig, also achthändig, wurde 1914 wenige Jahre nach Mahlers Tod von der Universal Edition publiziert. Diese uns heute exotisch vorkommende Besetzung war zu ihrer Entstehungszeit nichts besonderes; eine erstaunlich große Zahl von Orchesterwerken ist um die Wende zum 20. Jahrhundert in dieser Form bearbeitet worden. Von Bocklets Fassung der 2. Symphonie erklingt hier in Ersteinspielung.

Melba MR301144, VÖ: 14.1.2015, 9314574114423

Arundo - Glinka: Sonatensatz - Hindemith: Sonate für Fagott und Klavier - Bernaud: allucinations - Dutilleux: Sarabande et Cortège - Solal: Seul contre tous - Bitsch: Concertino für Fagott und Klavier - Poulenc: Trio für Klavier, Oboe und Fagott - Marceau Lefèvre, Fagott - Emilien Lefèvre, Oboe - Kimiki Imani, Klavier

Die erste große Blütezeit des Fagotts als Soloinstrument erstreckt sich über das 17. und 18. Jahrhundert. Antonio Vivaldi allein schrieb an die 40 Fagottkonzerte, und noch Mozart erwies dem Instrument mit einer Reihe kammermusikalischer und konzertanter Werke seine Reverenz. Den Komponisten des 19. Jahrhunderts dagegen schien das Fagott – mit wenigen Ausnahmen wie Weber und Rossini – kaum mehr konzertwürdig. Auch in der Kammermusik spielte es nur mehr eine untergeordnete Rolle. Erst in der Musik des 20. Jahrhunderts, vornehmlich französischer Komponisten, trat es allmählich wieder aus seinem Schattendasein. Einige der schönsten kammermusikalischen Werke dieser „Nouvelle Vague“ des Fagotts sind auf der vorliegenden CD versammelt.

ClassicClips CLCL130, VÖ: 21.1.2015, 4260113461303

Enter Clarinet - Debussy: Première Rhapsodie - Weber: Klarinettenquintett - Rossini: Introduktion, Thema und Variationen - Denisov: Sonate für Klarinette solo - Penderecki: Quartett für Klarinette und Streichtrio - Blaz Sparovec, Klarinette - Dolezal Quartett - Alma Klemm, Harfe - Jella Grossmann, Kontrabass

Hauptwerk dieser Einspielung ist das Webersche Klarinettenquintett. Eine „höllische Lunge“ und eine „unermüdliche Zunge“ wünschte der Komponist 1811 seinem Freund Heinrich Josef Baermann, dem „Clarinettengenie“, wie er ihn nannte. Der solchermaßen Geehrte war seit 1906 Klarinettist im Münchner Hoforchester. Virtuos beherrschte er die neuesten Spielmöglichkeiten seines Instruments, die durch die Entwicklung der Klappenmechanik gerade erst eröffnet worden waren. Und entsprechend virtuos ist denn auch das Quintett, das von Weber für seinen Freund schrieb (neben zwei Konzerten, die mit triumphalem Erfolg von Baermann aufgeführt wurden). Das Klarinettenquintett gilt jedenfalls zu Recht als ein Höhepunkt im Kammermusikwerk des Komponisten.

ClassicClips CLCL131, VÖ: 21.1.2015, 4260113461310

Fritz Brun (1878-1959) - Orchesterwerke vol. 6: Symphonie Nr. 4 E-Dur - Rhapsodie für Orchester - Moskauer Symphonieorchester, Adriano

Nicht weniger als fünf Aufführungen von Bruns 4. Symphonie gab es im Jahr der Premiere, 1926, in der Schweiz. Die Fachkritik widmete sich dem Werk außergewöhnlich aufmerksam. Ein Musiker, der Brun während der Entstehungszeit der Symphonie begleitete, schrieb im Programmheft der Zürcher Uraufführung: „Wie alle symphonischen Werke Fritz Bruns weist auch dieses eine äußerst kunstvolle thematische Arbeit auf, bei der die dem Komponisten eigene, ganz natürlich wirkende, oft sehr vielstimmige Kontrapunktik eine bedeutende Rolle spielt.“ Kritiker fanden Bezüge zu Brahms und Bruckner, fanden sich aber auch „wie gelähmt von einem Eindruck der Verworrenheit und Schwere“ oder stellten lapidar fest, dass Brun sich nicht an überkommene Formen halte.

Guild GMCD7411, VÖ: 28.1.2015, 759754741124

Sir Malcolm Sargent dirigiert - Werke von Sergej Rachmaninow: Präludium cis-Moll op. 3,2 (London Symphony Orchestra) - Klavierkonzert Nr. 2 c-Moll op. 18 (Cyril Smith, Klavier/Liverpool Philharmonic Orchestra - Symphonie Nr. 3 a-Moll op. 44 (BBC Symphony Orchestra)

Erstmalig bringt diese CD drei sehr selten veröffentlichte Aufnahmen mit Musik von Rachmaninow zusammen, die über einen Zeitraum von 22 Jahren vom großen britischen Dirigenten Malcolm Sargent interpretiert wurden. Dessen Repertoire übertraf das seiner englischen Kollegen um Längen. Das Programm beginnt mit Sargents eigener Orchesteradaption von Rachmaninows bekanntem Klavierpräludium. Er hatte fürs Klavierrepertoire ein ganz besonderes Interesse, weil er selbst gelegentlich als Pianist auftrat. Für die Einspielung des 2. Klavierkonzerts versicherte er sich aber der Mitwirkung von Cyril Smith, des unangefochten führenden Rachmaninow-Interpreten seiner Generation. Die Aufnahme entstand 1947.

Guild GHCD2423, VÖ: 28.1.2015, 795754242324

Maurice Ravel (1875-1937) - Orchesterwerke: Daphnis et Chloé (vollst. Ballett) - Pavane pour une infante défunte - Netherlands Radio Choir - Rotterdam Philharmonic Orchestra, Yannick Nézet-Séguin

Als Ravel 1909 vom Ballettimpresario Serge Diaghilev den Auftrag erhielt, eine Musik zur antiken griechischen Sage von Daphnis und Chloë zu schreiben, entschied er sich, „ein großes musikalisches Fresco zu komponieren, weniger archaisch als vielmehr mit Treue zum Griechenland meiner Träume“. Drei Jahre später, als Diaghilevs Ballets Russes Daphnis et Chloé uraufführten, war das Werk zur umfangreichsten Komposition Ravels gediehen: Spieldauer von über einer Stunde, großes symphonisches Orchester mit ausgedehntem Schlagzeug, den Chor nicht zu vergessen. Die Uraufführung war übrigens kein Erfolg; erst ein Jahr später in London fand das Werk gebührende Anerkennung. Strawinsky nannte die Ballettmusik nicht nur „Ravels bestes Werk, sondern eine der schönsten Produktionen der französischen Musik überhaupt.“ Die SACD wird beschlossen mit dem wohl populärsten Werk Ravels, der Pavane. Eigentlich ein kurzes Klavierstück, 1910 vom Komponisten selbst orchestriert, während er an Daphnis et Chloé arbeitete. Das Stück mit seiner suggestiven Melancholie ist rein fiktiv; Ravel dachte bei der Komposition an keinen konkreten Todesfall einer Prinzessin.

BIS BIS-SACD-1850, VÖ: 4.2.2015, 7318599918501

Wolfgang Amadeus Mozart - Klavierkonzerte: Nr. 16 D-Dur KV 451 - Nr. 15 B-Dur KV 450 - Ronald Brautigam, Fortepiano - Die Kölner Akademie, Michael Alexander Willens

Im Mai 1784, kurz nach der Fertigstellung dieser beiden Konzerte, beschrieb sie Mozart in einem Brief an seinen Vater als „Konzerte, die den Spieler heiter machen“. Und er hebt die Bedeutung der Bläser in den beiden Werken hervor. Gleich im ersten Satz des Konzertes Nr. 16 wird deutlich, was er meinte: in langen Abschnitten fordert Mozart die solistischen Kapazitäten der Bläser, und überall baut er Harmonien zusammen, die von den charakteristischen Klangfarben der Blasinstrumente dominiert werden. Die Delikatesse des Klavier-Soloparts trägt nicht unerheblich zu den besonderen Qualitäten dieser beiden Konzerte bei, die Mozart schon auf dem Weg zum Klavierkonzert im Stil Beethovens zeigen.

BIS BIS-SACD-2064, VÖ: 4.2.2015, 7318599920641