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Hier stellen wir einige Neuerscheinungen unserer Partnerfirmen vor

Gottfried Heinrich Stölzel (1690-1749) - Kammermusik: Sonaten c-Moll, G-Dur, D-Dur, B-Dur, e-Moll, Quadri e-Moll, G-dur
Enharmonische Claviersonate, Partia di Signore Steltzeln - NeoBarock

Welche geheimen Gesetze darüber entscheiden, ob der Ruhm eines Künstlers die Zeiten überdauert oder aber verblasst, wird wohl immer ein Rätsel bleiben. Gottfried Heinrich Stölzel, einer der bedeutendsten und bekanntesten Musiker seiner Zeit, fand nach Italien-Aufenthalten und Intermezzi an verschiedenen europäischen Fürstenhöfen 1719 seine Lebensstellung als Hofkapellmeister in Gotha. Hier führte er das Hofmusikleben zu neuer, durch drei Jahrzehnte bis zu seinem Tod 1749 anhaltender Blüte. Dass Stölzel heutzutage nicht mehr in einem Atemzug mit Bach oder Händel genannt wird, liegt vor allem an der schlechten Quellenlage. Viele seiner Kompositionen sind verlorengegangen, das Übrige hat, verstreut in diversen Bibliotheken, nur in Abschriften die Zeit überdauert.

Das Kammermusikensemble NeoBarock, das sich in den wenigen Jahren seiner Existenz schnell den Ruf als exzellenter Interpret außergewöhnlicher Programme erspielt und sich in seinen vielbeachteten CD-Einspielungen zu Bach und seinem Umfeld „als stilistisch kundiger Sachwalter dieses Repertoires erwiesen“ (Fono Forum) hat, ist nun erneut auf Entdeckungstour gegangen und hat die schönsten Kammermusikkompositionen des Gothaer Genies wieder ausgegraben und erstmalig eingespielt.

Ambitus AMB96949, VÖ: 9.11.2011, 4011392969499 - Ersteinspielung

Bühnenmusiken von Laks und Rathaus - Simon Laks: L’Hirondelle inattendue (1965) - Karol Rathaus: Prelude für Orchester op. 71
Suite aus dem Ballett „Le Lion amoureux” - Ferdinand-Louis Bénech/Ernest Dumont: L‘Hirondelle du Faubourg (1912) - Agard, Amiel, Borowski, Danglade, Eyglier, Gfrerer, Makówka, Melo, Pazik, Rovery - Polnischer Rundfunkchor - Polnisches Rundfunksinfonieorchester, Lukasz Borowicz

Folge 4 der Reihe „poland abroad“ präsentiert zwei bisher nahezu unbekannte polnische Meisterwerke: Laks‘ „L‘Hirondelle inattendue“ und Rathaus‘ „Le Lion amoureux“. Es sind repräsentative Beispiele für das Schicksal des kulturellen Lebens in Polen nach Hitlers Machtergreifung 1933. Laks‘ einaktige Opera buffe nach dem berühmten französischen Chanson ist die einzigartige Äußerung eines Musikers, der auf geradezu wunderbare Weise den Holocaust als Dirigent des Lagerorchesters in Auschwitz-Birkenau überlebt hat, eine Äußerung, die die Unsterblichkeit der Musik feiert. Rathaus‘ charmante Ballettmusik nach La Fontaines Fabel, für Covent Garden 1936 geschrieben, ist ein Schlüsselwerk im Schaffen des Komponisten und Pianisten, der aus Franz Schrekers Meisterklassen in Wien und Berlin hervorging und Anfang der 1930er Jahre zur crème de la crème der europäischen Musik-Avantgarde gehörte. Das hundertseitige Booklet informiert ausführlich über Schicksale und Werke.

Eda EDA35, VÖ: 5.10.2011, 4012476000350 - Teilweise Ersteinspielung

Karajan in Italien, vol. 1 - Bach: Magnificat D-Dur BWV 243 - Honegger: Symphonie Nr. 3 „Liturgique“ - Schwarzkopf, Orell, Dominguez, Gedda, Tadeo - Coro di Roma della RAI - Orchestra Sinfonica di Roma della RAI, Herbert von Karajan

Die 1953 entstandene Aufnahme des „Magnificat“ erlangt besondere Bedeutung durch den Umstand, dass dies die erste (offizielle) Auseinandersetzung Karajans mit Bachs berühmtem Meisterwerk war. Die Besetzung der Soli ist hochkarätig insbesondere mit Elisabeth Schwarzkopf und dem jungen Nicolai Gedda, den Karajan erst wenige Monate vor diesem Konzert kennen und schätzen gelernt hatte. Die Aufnahme der 3. Symphonie von Honegger entstand ein Jahr später. Das Werk ist zu einem der erfolgreichsten Stücke im Repertoire des 20. Jahrhunderts geworden, und Karajan wurde sehr schnell ein maßgeblicher Interpret und Förderer dieser Symphonie. Er hatte sie schon einige Male vor dieser Aufnahme dirigiert, aber dies war die erste offizielle Aufführung mit ihm am Pult.

Dynamic CDS703, VÖ: 5.10.2011, 8007144607036

Im Umkreis von Nadia Boulanger - Antoni Szalowski: Sonatine - Grazyna Bacewicz: Sonate / Sonatina / Sonate da camera
Jerzy Bauer: Dualistyl - Meiczyslaw Pawlak, Oboe - Barbara Trojanowska, Violine - Elzbieta Tyszecka, Klavier

Nadia Boulanger gehörte ohne Frage zu den ganz großen Musikerziehern; sie war die erste umfassend Komposition unterrichtende Lehrerin, der die Schüler nicht nur aus ganz Europa, sondern aus allen Musikzentren der Welt die Türe einrannten. Diese Aufnahme soll eine Hommage an die Frau sein, die in der Musikgeschichte einen so einzigartigen Platz einnimmt, eine Lehrerin, die Ausbildung, Arbeit und Karriere mehrerer Generationen polnischer Komponisten maßgeblich beeinflusst und begleitet hat.

Acte Préalable AP0242, VÖ: 12.10.2011, 5902634752421 - Ersteinspielung

Orgeln und Orgelmusik in Pommern - Werke von Cwoidjzinski, Hecht, Janca, Kulakowski, Lorenz, Reger, Rozbicki, Rudnick, Volckmar,

Wenzel Bogdan Narloch

Neben Instrumenten aus dem 18. Jahrhundert in der Gertrudenkirche in Darlowo und der Kiche der gesegneten Jungfrau Maria in Bialograd wird die Aufnahme dominiert von der groß angelegten Orgel in der Marienkirche in Koszalin (Köslin). Das vielseitige Instrument regte sogar 1967 zur Gründung eines jährlichen sommerlichen Orgelfestivals an, das ab 1970 auch international Anerkennung fand. Auch die Orgeln in den benachbarten Orten Bialograd und Darlowo werden ins Festival einbezogen. Zu hören sind auf dieser CD Werke von Komponisten, die der Region zwischen Stettin und Danzig besonders verbunden waren.

Acte Préalable AP0149, VÖ: 12.10.2011, 5902634751493

Im Herbst – Chorwerke von Brahms und Schubert - Brahms: Zigeunerlieder, op. 103 / Fünf Gesänge, op. 104 / Warum ist das Licht gegebn dem Mühseligen, op. 74,1 / Geistliches Lied, op. 30 - Schubert: Psalm 23 / Gesang der Geister über den Wassern - Det Norske Solistkor,

Grete Pedersen

Bisher konzentrierte sich der Norske Solistkor auf Repertoire aus seinem Heimatland; nun hat er unter der Leitung von Grete Pedersen ein deutsches Programm erarbeitet und zielt gleich auf zwei der für die Entwicklung der deutschen Chormusik des 19. Jahrhunderts wichtigsten Komponisten: Brahms und Schubert. Bewusst wurden Werke verschiedener Besetzung ausgewählt, für gemischten Chor mit Klavier oder Orgel oder a cappella, für Frauenchor und Klavier und für Männerchor und Streicher. Dies gibt ein facettenreiches, klanglich höchst farbiges Bild.

BIS BIS-SACD-1869, VÖ: 19.10.2011, 7318599918693

Sofia Gubaidulina (*1931) - In tempus praesens f. Violine u. Orchester - Glorious Percussion, Konzert für Schlagzeug­ensemble und Orchester

Vadim Gluzman, Violine - Glorious Percussion - Luzerner Symphonieorchester, Jonathan Nott

Rechtzeitig zu ihrem 80. Geburtstag wird die Diskographie der Grande Dame der zeitgenössischen Musik auf BIS um zwei ihrer jüngsten Werke bereichert. Wie in all ihren Werken sind auch diese beiden Kompositionen eng verbunden mit ihren religiösen und philosophischen Überzeugungen. Im Violinkonzert „in tempus praesens“ spielen die Zahlen 1 und 3, abgeleitet von der heiligen Dreifaltigkeit, eine entscheidende Rolle. Das Werk war 2007 von Anne-Sophie Mutter beim Luzern Festival uraufgeführt worden und gehört seitdem zu den meistgespielten zeitgenössischen Konzerten. Für Gubaidulina ist der Rhythmus der Ursprung aller Musik, und so ist es nicht verwunderlich, dass sie eine ganze Reihe von Werken für Schlagzeug geschrieben hat. „Glorious Percussion“ wurde vom gleichnamigen Ensemble 2008 uraufgeführt und erklingt hier in Ersteinspielung.

BIS BIS-CD-1752, VÖ: 19.10.2011, 7318590017524 - Teilweise Ersteinspielung

Cimarosa/Haydn/Mozart/Salieri - Liaisons - Reiss, Chen/Ehrhardt, W.//L'arte del mondo

Die Sopranistin Chen Reiss ist längst kein Geheimtipp mehr. Internationale Auftritte mit Stardirigenten wie Zubin Mehta und Daniel Barenboim gehören fast selbstverständlich in ihren Terminkalender. An den Opern in Wien,Berlin, Dresden und Mailand feierte sie triumphale Erfolge. Über einen Liederabend der israelischen Sopranistin schrieb Die Welt: .Kristallklar strömend und silberblau glänzend klingt ihr Sopran wie frisches Quellwasser." Ihr Debüt bei Onyx gibt Chen Reiss mit Opernarien aus dem Wien um 1780. Einige der Arien schrieben Mozart, Haydn und Salieri für unbekannte Opernkomponisten, die diese in ihren Werken einfügen durften. Versteckte Beziehungen also, die hier aufgezeigt werden: "Liaisons".

ONYX 4068 - 1 CD

Chen Reiss tritt in den kommenden Wochen in Deutschland auf:

29.09.2011 Hamburg, Laeiszhalle

07.10.2011 Bonn, Beethoven Saal; mit Concerto Köln, Ivor Bolton

20.10.2011 Hamburg, Laeiszhalle: Liederabend, Klavier: Alexander Schmalcz

Milhaud/Martinu/Seiber/BurJan/Wolpe - Dancing - Herbers, W./Ebony Band

In jeder Epoche spielt ein spezieller Tanz eine entscheidende Rolle und hat immer auch Einfluss auf die Komponisten. In der Zeit zwischen den beiden Weltkriegen erhielt der Blues neuen Aufschwung, der Charleston wurde zum Modetanz Nummer eins. Beide symbolisieren den radikalen Bruch mit den Traditionen, mit der veralteten Lebensform des 19. Jahrhunderts und den Aufbruch mit fiebernder Lebenslust. Durch eine interessante Auswahl an Werken verschiedener Komponisten „swingt" die renommierte Ebony Band, allesamt Mitglieder des Royal Concertgebouw Orchestra.

Channel Classics - CCS 30611 - 1 CD

Beata est Maria - Geistliche Werke von Marc-Antoine Charpentier (1643-1704): u.a. Magnificat / Beata est Maria / Veni creator / Salve Regina / Laudate Dominum / Litanies de la Vierge - Vincent Lièvre-Picard, Altus - Sébastien Obrecht, Tenor - Jean-Manuel Candenot, Bass
Les Passions, Jean-Marc Andrieu

Nach seiner Rückkehr aus Rom begann Charpentier seine Karriere in Paris als Sänger und Komponist, die in schließlich bis in die Sainte Chapelle de Paris führte. Sein „Output“ religiöser Kompositionen war phänomenal und summierte sich schließlich auf über 400 Werke. Sehr häufig finden sich darunter Motetten für drei Männerstimmen, in der Regel mit Instrumentalbegleitung. Werke dieses Genres für den Weihnachtsfestkreis sind auf dieser CD zu hören.

Ligia Digital LIDI020223311 - VÖ: 26.10.2011 - 3487549902335

Te Deum - Orgelwerke von Peteris Vasks (Te Deum / Viatore / Canto di forza / Musica seria / Cantus ad pacem) - Tuomas Pyrhönen, Orgel

Fünf Werke für Orgel solo hat Vasks geschrieben; alle fünf sind auf dieser SACD zu hören. Pyrhönen spielt sie an der berühmten Walcker-Orgel (124 Register) der Kathedrale von Riga. Die Hauptwerke sind einerseits „Cantus ad pacem“, ein expressives Orgelkonzert. Der kraftvolle Klang der großen Orgel soll an die Majestät der Natur erinnern. Zum anderen „Te Deum“, ein Lobpreis auf die wieder errungene politische Unabhängigkeit Litauens. Sicherlich das am leichtesten zugängliche Orgelwerk Vasks, mit dem sinnvollerweise diese SACD auch beginnt.

Alba ABCD325 - (SACD hybrid) - VÖ: 26.10.2011 - 6417513103250

Usprünge romantischer Klaviermusik - Muzio Clementi: Sonate h-Moll op. 40,2 / Sonate g-Moll op. 50,3 - John Field: Nocturnes Nrn. 1, 4, 14
Frédéric Chopin: Nocturne Es-Dur op. 9,2 - Kristian Nyquist, Fortepiano

Ende des Jahres 1793 wurde der elfjährige John Field (1782 -1837 ) in London Schüler von Muzio Clementi (1752 -1832 ). Clementi, damals in Frankreich „Pape des musiciens“ genannt, galt europaweit als der unangefochtene Klavierpädagoge. Beide konnten nicht ahnen, dass sich ihre Verbindung als eine der bedeutendsten Keimzellen für die Entwicklung der Klaviermusik im 19. Jahrhundert erweisen würde. Die Bedeutung ihrer Beziehung wird noch immer unterschätzt. Diese Einspielung stellt die musikalischen Früchte dieses Austauschs ins Zentrum.

London beherbergte damals aber auch andere namhafte Pianisten, wie z.B. Dusìk (Dussek), Gyrowetz und Cramer. Cramer war selbst aus der Clementischen Talentschmiede hervorgegangen. Clementi zum Lehrer zu haben eröffnete schnell die Möglichkeit, eine Karriere zu lancieren. Clementi erkannte das Talent Fields, der bereits in seiner Heimatstadt Dublin als Wunderkind in Erscheinung getreten war. Bereits nach wenigen Monaten ließ Clementi seinen neuen Schüler öffentlich auftreten. Der Erfolg war groß, so dass sich weitere Konzerte anschlossen, darunter auch eines, dem Joseph Haydn beiwohnte, der daraufhin in sein Tagebuch notierte: „Field, ein Knabe, der außerordentlich gut Pianoforte spielt!“

Drei „Nocturnes“ von John Field erklingen als Brücke zur neuen Epoche, wenn man sie nicht sogar als erste „romantische“ Kompositionen überhaupt betrachten will. Field gilt als „Erfinder“ dieser überwiegend verträumt poetischen Charakterstücke. Der „Sänger unter den Pianisten“, wie ihn Louis Spohr treffend beschrieb, ist mit unverwechselbarem „cantabile“ und geschmackvoller Eleganz in jeder Note präsent.

Musicaphon M56930, VÖ: 9.11.2011, 4012476569307

Dances to a Black Pipe - Werke von Copland, Brahms, Fröst, Lutoslawski, Piazzolla, Hillborg, Högberg - Martin Fröst, Klarinette
Australian Chamber Orchestra, Richard Tognetti

Fröst ist einer der beeindruckendsten Klarinettisten unserer Zeit – auch durch seine Art, die herkömmliche Präsentation klassischer Musik zu revolutionieren. Wer Bach/Gounods „Ave Maria“ spielt, während er auf Rollschuhen Achten fährt oder beim Spiel von Anders Hillborgs „Peacock Tales“ eine Vogelmaske trägt, wird sich besonderer Aufmerksamkeit sicher sein können. Leisten kann sich Fröst solche Eskapaden, weil sein musikalisches und spieltechnisches Können über auch nur leiseste Zweifel erhaben ist. Für diese Aufnahme hat der stets Neugierige besonders interessante Originalwerke und Bearbeitungen ausgesucht. Und so spielt er Brahms‘ „Ungarische Tänze“ gleich neben „Klezmer Dances“ von Göran Fröst, seinem Bruder. Höchst unterhaltsam.

Bis BIS-SACD-1863, VÖ: 16.11.2011, 7318599918631

Bergwelten. Seelenflug - Alexander Skrjabin: Le Poème de l‘Extase pour grande orchestre, op. 54 - Richard Strauss: Eine Alpensinfonie, op. 64

Philharmonisches Orchester der Hansestadt Lübeck, Roman Brogli-Sacher

Mit Strauss’ „Alpensinfonie“ und Skrjabins „Poème de l’Extase“ präsentiert diese CD zwei als Sinfonien begonnene Tongemälde, die gleichzeitig zu den größtbesetzten Orchesterwerken ihrer Zeit zählen. Während bei Skrjabin die komplexe Weltanschauung des Komponisten in sein „Poème“ einfließt, ging es Strauss in seiner letzten Tondichtung nicht um Verrätseln; er wollte nach eigenen Angaben einfach komponieren „wie die Kuh die Milch gibt“. Es treffen also zwei Werke aufeinander, die sich in verinnerlichter und äußerlich illustrierender Herangehensweise stark unterscheiden, die aber dennoch vieles verbindet – sei es ihre Entstehungszeit, sei es ihr besonderes Verhältnis zum Visuellen. Bei der Aufführung der „Alpensinfonie“ wurde dieses visuelle Element denn auch besonders gewürdigt. Noch zu Lebzeiten des Komponisten entstanden Pläne, „Eine Alpensinfonie“ in Bilder umzusetzen, nämlich als musikbegleiteten Landschaftsfilm aus dem Hause Tobis. Im Juni 1941 wurde dafür der dirigierende Richard Strauss gefilmt: Er sollte von „Nacht“ bis „Sonnenaufgang“ zu sehen sein. Auf eine Umsetzung, die der Detailtreue der Musik gerecht wird, musste das Werk freilich noch einige Jahrzehnte warten.

Eine solche bildliche Umsetzung – ganz bewusst keine allgemein verbindliche, sondern eine individuelle Interpretation – leistet das Projekt „Eine Alpensinfonie in Bildern“, das Fotograf Tobias Melle mit dem Philharmonischen Orchester Lübeck erstmals in der Hansestadt realisierte. Für seine Landschaftsimpressionen wurden der Konzertsaal mit mehreren Bildprojektoren ausgestattet und die Pultleuchten der Musiker an einen Dimmer angeschlossen. So konnte die Bergwanderung, von einem Konzertbeginn in kompletter Dunkelheit ausgehend, musikalisch wie auch visuell nachvollzogen werden, entlang den von Strauss in der Partitur vorgegebenen Stationen bis zum erneuten Versinken in schwarzer Nacht.

Musicaphon M56937 (Hybrid-SACD) (Lübeck Philharmonic live vol. 10), VÖ: 16.11.2011, 4012476569376

Das Harmonicorde von Lefébure-Wely - Louis James Alfred Lefébure-Wely: Trois Suites pour Harmonicorde - Joris Verdin, Harmonicorde

Folge zwei der hochinteressanten Serie bei Gallo, die das Harmonium in all seinen Ausprägungen zum Thema hat (vol. 1 wurde bereits mit dem „Preis der deutschen Schallplattenkritik“ ausgezeichnet), beschäftigt sich mit einem Kuriosum: dem Harmonicorde, einer Kombination von Harmonium und Klavier. Ziel war, den schnell verklingenden Ton der angeschlagenen Saite mit dem dauerhaften, stetigen Ton der Pfeife zu verbinden. Die Idee an sich ist nicht neu; schon im Frühbarock gab es Claviorgana, Kombinationen von Cembalo und Orgelpositiv. Im 19. Jahrhundert trat an die Stelle des Cembalos das moderne Klavier und die Orgel wurde durch das Harmonium ersetzt. Erfunden wurde das Harmonicorde vom französischen Instrumentenbauer Debain, der auch das Harmonium selbst erstmals herstellte. Er hatte damit durchaus Erfolg; für einen instrumentalen Exoten behauptete sich das Harmonicorde als Modeinstrument in Frankreich erstaunlich gut. Louis Lefébure-Wely (1817-1869) komponierte eigens für dieses Instrument 1858 seine drei Suiten, die stilistisch aber typische Harmonium-Musik sind, also sehr „expressiv“ vorgetragen werden müssen.

VDE Gallo GAL-CD-1327 (Référence Harmonium, vol. 2), VÖ: 23.11.2011, 7619918132722

Friedrich II. von Preußen - Sieben Sonaten für Flöte und B.c. - Mary Oleskiewicz, Traversflöte - Balász Máté, Cello

David Schulenberg, Fortepiano

Dies ist die erste Aufnahme von sieben der über 120 Sonaten aus der Feder Friedrich II, die zwischen 1733 und 1756 entstanden sind, und es ist die erste Aufnahme im Musikzimmer von Schloss Sanssouci, also genau dem Raum, in dem der selbst Flöte spielende König ab 1747 seine privaten Abendkonzerte veranstaltete. Die CD schafft durch treue Kopien der Originalinstrumente und genaue Beachtung der Aufführungspraxis Friedrichs und seiner Kammermusiker die Stimmung der berühmten Schlosskonzerte neu, und dies in der intimen Umgebung, in der diese Werke das erste Mal erklangen. Authentischer geht es nicht. Friedrich stattete seine Musikzimmer mit den neuesten Hammerflügeln von Gottfried Silbermann aus, und so kommt bei dieser Aufnahme denn auch kein Cembalo zum Einsatz, sondern eine Kopie von J. C. Neupert des Fortepianos im Schloss Sanssouci.

Hungaroton HCD32698, VÖ: 23.11.2011, 5991813269829 - Ersteinspielung

Geringas spielt Bach und... - J. S. Bach: Suiten für Cello solo Nrn. 1-6 - John Corigliano: Fragment aus „Fancy on a Bach Air“
Anatolijus Senderovas: Interludium - Traditional bearbeitet von Geringas nach Casals: El Cant dels Ocells - Sofia Gubaidulina: Con sordino - senza sordino aus „10 Präludien“ - David Geringas: Sandigloria - Ernst Krenek: Nachdenklich op. 184a
Peteris Vasks: Fragment aus „Gramata cellam“ - David Geringas, Violoncello

Ein ungewöhnlich breites Repertoire vom frühesten Barock bis zur zeitgenössischen Musik zeugt von der Flexibilität und Neugierde des in Vilnius/Litauen geborenen Cellisten und Dirigenten David Geringas. Der Rostropovich-Schüler und Gewinner des 1. Preises und der Goldmedaille beim Tschaikowsky-Wettbewerb (1970) kann nunmehr auf seine jahrzehntelange Karriere und somit auch auf die jahrzehntelange Beschäftigung mit Bachs Cello-Suiten zurückblicken.

David Geringas widmete sich zeit seines Lebens der Erarbeitung, Aufführung und Entdeckung Neuer Musik, und so entstand die Idee, Bachs Cello-Suiten mit Werken zeitgenössischer Komponisten zu kombinieren – als Versatzstücke, Bindeglieder, Trenner oder Vermittler. Dabei gibt es bei den ausgewählten zeitgenössischen Kompositionen nur zum Teil einen direkten Bezug durch die Verwendung von Fragmenten von Bach. Die neuen Werke haben mehr Bezüge durch die passende Stimmung, Verinnerlichung, Tonart, Charakter.

Klanglich ist die CD eine Rarität, da sie über mehrere Jahre entstanden ist und auf drei verschiedenen Celli eingespielt wurde. Die Suiten Nr. 2, 3 und 4 spielt David Geringas auf dem Giuseppe Guarneri del Gesù Cello „Messeas“ von 1731, das David Geringas im Jahr 2000 zur Verfügung gestellt wurde. Die Suiten Nr. 1 und 5 und alle zeitgenössischen Werke erklingen auf dem Cello von Giovanni Battista Guadagnini, gebaut 1761 in Parma. Die 6. Suite in D-Dur schrieb Bach für ein fünfsaitiges Instrument: ein Violoncello mit zusätzlicher Diskantsaite e’. David Geringas hält sich an Bachs Vorgabe und spielt auf einem fünfsaitigen Violoncello, gebaut von Hubert Schnorr zu Bachs 300. Geburtstag im Jahre 1985.

Es-Dur ES2036, (2 CD), VÖ: 30.11.2011, 4015372820367

Johann Sebastian Bach (1685-1750) - Sämtliche Kantaten vol. 50: Man singet mit Freuden vom Sieg, BWV 149 - Ich lebe, mein Herze, zu deinem Ergötzen, BWV 145 - Ich liebe den Höchsten von ganzem Gemüte, BWV 174 - Ich geh und suche mit Verlangen, BWV 49

Blazikova, Blaze, Türk, Kooij, Bach Collegium Japan, Masaaki Suzuki

Bachs (erhaltene) Kantaten entstanden nicht sukzessive im Lauf eines langen Arbeitslebens, sondern im Wesentlichen in seinen ersten sechs Amtsjahren in Leipzig, also von 1723 bis 1729. Drei Kantaten dieser Einspielung gehören in den Jahrgang 1728/29; zu dieser Zeit arbeitete Bach regelmäßig mit dem Leipziger Dichter Christian Friedrich Henrici, genannt Picander, als Textdichter zusammen. Zu den Besonderheiten dieser Kantaten gehört eine verhältnismäßig knappe Form und der Einsatz von Parodien: Ältere Musik wurde von Bach umgearbeitet und an die neuen Texte Picanders angepasst. Nur Dank dieser Technik (die im Barock allgemein üblich und verbreitet war) wissen wir überhaupt von einer Reihe von Instrumentalwerken Bachs, deren Original nicht erhalten ist.

Bis BIS-SACD-1941, VÖ: 30.11.2011, 7318599919416

Giacomo Antonio Perti (1661-1756) - Messa a 12 (1687) - + Colonna: Laudate Dominum - Perti: Sinfonia avanti la Serenata
Perti: Plaudite mortales - Vokalensemble «Color Temporis» - Chor und Orchester der Cappella Musicale di S. Petronio
Collegium Musicum Almae Matris - Michele Vannelli

Als der „gelehrteste aller Kapellmeister an der berühmten Kirche S. Petronio“, als „Fürst und Prinz aller Orchester“ wurde Perti von seinen Zeitgenossen gefeiert. Dieser berühmteste aller Bologneser Komponisten wurde von seinem Onkel Lorenzo Perti und von Petronio Franceschini ausgebildet, studierte später bei Carissimis Schüler Giuseppe Corsi. Er legte einen fulminanten Start seiner Karriere hin mit seinen Dramen und Kantaten, der schnell zur Ernennung als Kapellmeister an San Pietro und San Petronio in Bologna führte. Dieses Amt versah er beinahe 60 Jahre, wurde von Prinzen, Kaisern und Päpsten verehrt und hinterließ hunderte von Partituren. Die hier veröffentlichte prachtvolle Messe zu 12 Stimmen ist ein besonders schönes und repräsentatives Beispiel für Pertis technische Meisterschaft, sein konzeptionelles, ja mit Blick auf die große Besetzung geradezu strategisches Denken und seine ausgefeilte Kontrapunktik.

Dynamic CDS707, VÖ: 14.12.2011, 8007144607074 - Ersteinspielung

Französische Lieder 1795-1815  - von Naderman, Jadin, Boieldieu, Gail, Lambert, Romagnesi, Garat, Domnich - Sylvie Nicephor, Sopran
Etsuko Shoji, Harfe

Eine wunderbare, verzaubernde Reise durch den französischen Klassizismus Anfang des 19. Jahrhunderts. Ungeachtet der Texte fließt die Musik in einfachen, natürlichen Melodien, hervorragend interpretiert durch den schlanken Sopran Sylvie Nicephors. Begleitet wird sie auf einem Instrument der Zeit: Einer Harfe von Erard.

Calliope CAL1101, VÖ: 14.12.2011, 3760039836007

Horntrios - Johannes Brahms: Trio Es-Dur op. 40 - Kelevi Aho: Solo X für Horn (2010) - György Ligeti: Trio „Hommage à Brahms“

Marie-Luise Neunecker, Horn - Antje Weithaas, Violine - Silke Avenhaus, Klavier

DIE zwei Werke für die ungewöhnliche Kombination von Horn, Violine und Klavier bringen zwei Komponisten zusammen, die gegensätzlicher kaum gedacht werden können. Da ist zum einen Johannes Brahms, der große Traditionalist Ausgangs des 19. Jahrhunderts, zum anderen György Ligeti, 90 Jahre nach Brahms geboren und einer der innovativsten und progressivsten Komponisten seiner Zeit. Wie ausgerechnet Brahms darauf kam, für diese bis zu seinem Trio „unerhörte“ Instrumentenkombination zu schreiben, ist nicht bekannt. Er hat selbst in seiner Jugend Horn gespielt, und dies war auch das Hauptinstrument seines Vaters. Inhaltlich wurde das Werk stark beeinflußt durch den Tod der Mutter 1864; der elegische dritte Satz, das „Adagio mesto“, ist einer von Brahms‘ anrührendsten und persönlichsten langsamen Sätzen. Ligeti komponierte sein Trio anlässlich der Feierlichkeiten zu Brahms‘ hundertfünfzigstem Geburtstag. Auch wenn er ihm den Untertitel „Hommage à Brahms“ gab – an Brahms erinnert allenfalls ein konservatives Lächeln, wie Ligeti selbst sagt, aber „aus ironischer Distanz“.

Bis BIS-SACD-1859, VÖ: 11.1.2012, 7318599918594

Jean Sibelius (1865-1957) - Symphonie Nr. 2 D-Dur, op. 43 - Symphonie Nr. 5 Es-Dur, op. 82

Minnesota Orchestra, Osmo Vänskä

Aufführungen und Einspielungen von Werken seines großen Landsmannes Jean Sibelius waren es, die dem finnischen Dirigenten Osmo Vänskä zu Beginn seiner Karriere schnell internationale Aufmerksamkeit bescherten. Anfang der 1990er Jahre nahm er mit dem Lahti Symphonieorchester, dessen Chefdirigent er damals war, diverse Tondichtungen und die sieben Symphonien auf. Die Einspielungen wurden umgehend zu Referenzen für einen neuen interpretatorischen Zugang zum Werk des Finnen. Aus dem zeitlichen Abstand heraus und in seiner neuen Partnerschaft mit dem Minnesota Orchestra, mit dem er bereits einen vielbeachteten Beethoven-Zyklus einspielte, ist es für Vänskä nun an der Zeit für eine Neuaufnahme der Symphonien.

Bis BIS-SACD-1986, VÖ: 11.1.2012, 7318599919867