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Hier stellen wir einige Neuerscheinungen unserer Partnerfirmen vor

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Bielefelder Kataloge - Nummer 1 der internationalen Plattformen für Klassische Musik mit bibliographischem Aufbau

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Antonio Vivaldi (Luigi Dallapiccola) - Sechs Sonaten für Cello - Martin Rummel, Violoncello - Till Alexander Körber, Klavier
James Tibbles, Cembalo

Sechs Sonaten im Vergleich: Einmal das Original, daneben die Bearbeitung. Die Beschäftigung mit der Musik des Barock war in Italien des beginnenden 20. Jahrhunderts unter Komponisten sehr verbreitet. Man versuchte, an die große Zeit der italienischen Instrumentalmusik anzuknüpfen, nachdem im 19. Jahrhundert die Oper unangefochten im Vordergrund gestanden war und in der schöpferischen Tätigkeit das Instrumentale allzu stark in den Hintergrund hatte treten lassen. Auch Luigi Dallapiccola beteiligte sich an der Wiederentdeckung der italienischen Musik des Barock. Seine Edition der 6 Sonaten für Violoncello und Basso Continuo von Antonio Vivaldi aus dem Jahre 1955 nimmt allerdings eine Sonderstellung in der Auseinandersetzung mit historischer Musik ein. Auf den ersten Blick erscheint Dallapiccola lediglich als Herausgeber der Vivaldischen Sonaten. So steht über den Noten geschrieben: „Revision and realization of the Figured Bass by Luigi Dallapiccola“.

Worin besteht nun die Revision? Wie der Herausgeber im Vorwort erläutert, korrigierte er lediglich vermutliche Schreib- bzw. Druckfehler in der Cello- und in der Generalbassstimme, welch letztere von der linken Hand des Pianisten gespielt wird.

Höchst eigenartig dagegen ist die „realization of the Figured Bass“. Das bescheidene Wort „Realization“ lässt vermuten, dass der Herausgeber hier nach der üblichen Weise die Generalbassziffern in Noten aussetzen, damit der moderne Spieler, im Lesen und Umsetzen der Ziffern ungeübt, die richtigen Akkorde mit der rechten Hand greifen könne. Tatsächlich aber hat Dallapiccola einen höchst eigenständigen Part für die rechte Hand des Pianisten geschaffen, welche das Klavier aus der Rolle des Begleitinstruments herausholt und es zum Dialogpartner des Cellos macht. Diese hinzukomponierte Klavieroberstimme nun stellt die beiden von Vivaldi komponierten Stimmen in einen völlig neuen Kontext.

Musicaphon M56917, (2 CD), VÖ: 4.5.2011, 4012476569178

Girolamo Frescobaldi (1583-1643) - Fiori Musicali - Mauricio Croci, Orgel - Ensemble Stirps Jesse

Im Sommer 1635 wurde ein dem Papst Urban gewidmetes Werk vom Verleger Vincenti herausgegeben, dessen Kenntnis heute für jeden Orgelschüler unverzichtbar ist: Frescobaldis „Fiori Musicali“. Es ist eine Sammlung von Werken für den liturgischen Gebrauch, die künstlerische Erfahrung einem neuen Gewand vorstellt. Wie in anderen wichtigen Sammlungen von Versetten für das Ordinarium Missae stellt auch Frescobaldi Musik für die drei am häufigsten zum Einsatz kommenden Messen zusammen. Maurizio Croci spielt diese kontrapunktisch tiefen, mit reicher Chromatik gesegneten Werke an der klanglich sehr eindrucksvollen Fratti-Orgel (2008) der Dreifaltigkeitsbasilika in Bern. Um den heute mit den liturgischen Melodien nicht unbedingt vertrauten Hörern den Zugang zu erleichtern, werden diese vom Ensemble Stirps Jesse zwischen den Orgelsätzen vorgetragen.

Stradivarius STR33896, VÖ: 4.5.2011, 8011570338969

Jean Sibelius - Visuelle Reise zur Musik von Sibelius - mit dem Lahti Symphonieorchester, dem Göteborger Symphonieorchester u.a.
Neeme Järvi, Osmo Vänskä

Lieben Sie die Musik von Sibelius? Lieben Sie die finnische Landschaft? Haben Sie Freude an grandiosen Landschaftsfotos? Wenn Sie auch nur eine dieser Fragen mit „Ja“ beantworten können, dann ist dies das richtige Produkt für Sie. Zu Einzelsätzen aus bekannten Werken wie der Karelia-Suite oder Finlandia und vielen anderen in den vielfach ausgezeichneten (im Wortsinne) Interpretationen durch das Lahti Symphonieorchester unter Leitung von Osmo Vänskä oder den Göteborgern unter Leitung von Neeme Järvi, die bei BIS erschienen sind, hat Erkki Krohn mit viel Einfühlungsvermögen höchst eindrucksvolle Landschaftsaufnahmen des Fotografen Janne Gröning unterlegt. Ein idealer Einstieg in die Welt des Sibelius, der selbst immer betonte, wie sehr die finnische Landschaft sein Schaffen geprägt habe, und ein wunderbares Geschenk auch für Fotoliebhaber.

Allmark JSMDVD0100, (DVD Video), VÖ: 11.5.2011, 6420114110886

Klemperer dirigiert Beethoven -Vol. 3: Symphonie Nr. 9 d-Moll - Die Geschöpfe des Prometheus - Lipp, Boese, Wunderlich, Crass
Wiener Singverein - Philharmonia Orchestra

Im Frühling 1960 nahm Klemperer mit dem Philharmonia Orchestra alle Symphonien Beethovens in Wien auf. Folge 3 bietet dieser Reedition bietet nun einen ganz besonderen Höhepunkt dank der exquisiten Besetzung bei der Einspielung der 9. insbesondere mit Wilma Lipp, Fritz Wunderlich und Franz Crass.

IDIS 6615, VÖ: 11.5.2011, 8021945002395

Wolfgang Amadeus Mozart - Violinkonzerte vol. 2: Konzerte 1, 2 und 4 - Rondo in C - Adagio in E -

Richard Tognetti, Violine und Leitung - Australian Chamber Orchestra

Mit dieser Einspielung des 1., 2. und 4. Konzerts komplettiert Tognetti seine auf BIS-SACD-1754 begonnene Vorstellung aller Violinkonzerte Mozarts. Alle diese Werke entstanden sehr früh in Mozarts Karriere; wahrscheinlich schrieb er sie (und spielte sie als vorzüglicher Geiger selbst), um damit seinen Anspruch auf den Kapellmeisterposten in Salzburg zu untermauern. Und obwohl sie so früh entstanden, zeigen sie doch schon Mozarts verblüffende künstlerische Entwicklung auf, seinen souveränen Umgang mit dem Material – und mit dem Publikum (siehe insbesondere das 4. Konzert). Tognetti und das Orchester entschieden sich für Darmsaiten und historische Blasinstrumente sowie einen tieferen Stimmton, um Mozarts Klangideal möglichst nahe zu kommen.

BIS-SACD-1755, VÖ: 18.5.2011, 7318599917559

Gustav Mahler (1860-1911) - Orchesterlieder: Kindertotenlieder, Lieder eines fahrenden Gesellen, Rückert-Lieder

Katarina Karnéus, Mezzosopran - Göteborger Symphonieorchester, Susanna Mälkki

Vom Lied wie von der Symphonik war Mahler – als komplementären Genres – gleichermaßen begeistert. Und so sind beide auch in vielen seiner Werke ineinander verwoben; man denke nur an das „Lied von der Erde“, wo fraglich ist, ob es sich nun um einen Zyklus von Orchesterliedern handelt oder um eine Symphonie. Bei den hier eingespielten Zyklen ist die formale Zuordnung eindeutiger. Während die „Kindertotenlieder“ ganz klar als Zyklus konzipiert sind, ist die Verbindung der „Rückert-Lieder“ untereinander lockerer. Sie waren ursprünglich für Gesang und Klavier geschrieben, und die Orchesterfassung erschien erst nach Mahlers Tod. Aber sie enthalten einige der berührendsten Schöpfungen des Komponisten wie „Ich bin der Welt abhanden gekommen.“

BIS-SACD-1600, VÖ: 18.5.2011, 7318599916002

Robert Schumann (1810-1856) - Sämtliche Klavierwerke vol. 5: Carnaval / Impromptus / Albumblätter / Novelletten / Gesänge der Frühe / Sieben Clavierstücke / Schubert-Variationen - Cédric Pescia, Klavier

Im märchenhaft verschneiten Berlin des Winters 2010 nahm Cédric Pescia in der Siemens-Villa, im privaten Konzertsaal eines der Mitglieder der berühmten deutschen Industriellenfamilie, die fünfte CD der Gesamteinspielung der Klavierwerke von Robert Schumann auf. Pescia spielt auf einem Steinway New York aus dem Jahr 1901, dessen Klang, besonders reicht diesen großartigen Werken auf subtile und natürliche Weise entspricht.

Zwanzig Jahre liegen zwischen den Impromptus Op. 5 aus Schumanns Jugend und den Gesängen der Frühe Op. 133, dem letzten Werk, das der Komponist schrieb, bevor er dem Wahnsinn verfiel. Ein – gewiss dünner – Faden verbindet jedoch diese Werke miteinander: eine Vorliebe für die Miniatur, die Sehnsucht nach der Kindheit, der epische Elan und die ständige Dualität der Gefühle.

Diese aussergewöhnliche Gesamteinspielung, an der Cédric Pescia nun mit einer zweiten CD beteiligt ist, lädt verschiedene Musiker ein, ihre Leidenschaft und Begeisterung für das Klavierwerk eines Genies mit uns zu teilen, das uns noch heute fasziniert durch seine Gabe, uns in Erstaunen zu versetzen und uns mitten in unserem Leben zu berühren.

Claves CLA50-1103, VÖ: 25.5.2011, 7619931110325

Franz Liszt (1811-1886) - Recital u.a. mit Präludium und Fuge nach Bach (BWV 545) - Joseph Moog, Klavier

Geburtstage haben immer etwas Gutes! Nicht anders der 200. Geburtstag von Franz Liszt, diesem vom Publikum verehrten Virtuosen und wahren Star des 19. Jahrhunderts der Romantik, den Joseph Moog zum Anlass nimmt, um eine Auswahl von selten gehörten Transkriptionen und Paraphrasen des Komponisten zu präsentieren. Im Laufe dieses üppigen Programms entführt uns der junge Pianist auf praktisch noch unerforschte Gestade, mit Anklängen an Bach, Beethoven, Schubert und Rossini. Den Rahmen bilden dabei bald eine Kathedrale, bald eine Oper, ein Ball oder die intime Stimmung eines romantischen Salons, was Liszts außerordentliche Beweglichkeit sowohl im Leben wie auf der Bühne illustriert. Zur Ergänzung der Transkriptionen und Paraphrasen hat Joseph Moog die Ballade Nr. 2 gewählt, ein seltenes Zeugnis für einen introvertierten Liszt, als Kontrast zum heiteren, unbeschwerten Valse-Impromptu, der dieses brillante Rezital beschließt.

Claves CLA50-1108, VÖ: 25.5.2011, 7619931110820

Jan Dismas Zelenka - Missa purificationis Beatae Virginis Mariae - Litaniae Lauretanae „Consolatrix Afflictorum“

Eibenova, Blazikova, Noskaiova, Brezina, Kral, Ensemble Inégal, Adam Viktora

Beide Werke auf dieser CD sind verbunden mit dem Namen der Prinzessin von Sachsen und Königin von Polen, Maria Josepha, der Tochter des österreichischen Kaisers Joseph I. Ihre Heirat mit dem Thronfolger gehörte zum Plan Augusts des Starken, die sächsisch-polnische Union politisch abzusichern. Dazu gehörte natürlich auch das Bekenntnis zum katholischen Glauben. Maria Josepha wurde seit ihrer Ankunft in Dresden 1719 streng in diesem Sinne erzogen. Zu diesem Zeitpunkt begann auch die prunkvolle Entfaltung der Dresdner Hofmusik, federführend unter der Leitung Zelenkas. Der widmete Maria Josepha eine ganze Reihe von Werken in der Hoffnung, im Gegenzug zum Hofkapellmeister ernannt zu werden. Diese Hoffnung zerschlug sich; den Posten bekam Hasse.

Nibiru NIB01472211, VÖ: 2.6.2011, 8595056601476, Ersteinspielung

Die musikalischen Schätze von Leufsta Bruk vol. 2 - Werke von Tartini, Keller, Händel, Roman, Johnsen - Drottningholm Baroque Ensemble

In der musikalischen Welt ist Leufsta Bruk vor allem für seine Orgel bekannt. Johan Niclas Cahmans Instrument, 1728 in der Ortskirche erbaut, ist eine der besterhaltenen Barockorgeln in ganz Nordeuropa. Leufsta war einst Zentrum der schwedischen Metallproduktion, genauer der Stahlproduktion. Heute ist es ein idyllisches Städtchen, in dem seit Mitte des 18. Jahrhunderts die Zeit stehengeblieben zu sein scheint. Anfang des 18. Jahrhunderts gehörte es Baron Charles de Geer, der nicht nur als Industrieller, sondern auch als Wissenschaftler und passionierte Musikliebhaber in Erscheinung trat. Auf ihn geht die umfangreiche Musikaliensammlung zurück, die heute in der Universitätsbibliothek von Uppsala aufbewahrt wird. Einzelne Werke daraus sind hier zu hören (wie auf der vorhergehenden CD BIS 1526).

BIS-CD-1975, VÖ: 2.6.2011, 7318590019757

Grondona plays Asturias - Werke von Isaac Albéniz (1909-2009) - Stefano Grondona, Gitarre

Grondonas Tribut an Albéniz zu dessen 100. Geburtstag bietet 12 Klavierwerke in historischen Arrangements für Gitarre durch Francisco Tárrega, Miguel Llobet und Andrés Segovia – drei Gitarristen, die zwischen den letzten Jahrzehnten des 19. und der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts die Entwicklung der modernen Gitarre maßgeblich beeinflußt haben. De facto gründet sich Albéniz weltweiter Ruhm tatsächlich mehr auf die Verbreitung seines Werks per Gitarre als durch das Klavier. Aufgenommen wurde mit Instrumenten aus der berühmten Werkstatt von Antonio de Torres.

Stradivarius STR33832, VÖ: 8.6.2011, 8011570338327

Antonio Vivaldi (1678-1741) - Motezuma - Priante, Nesi, Cherici, Gottwald, Baka, Bertagnolli - Il Complesso Barocco, Alan Curtis
Regie: Stefano Vizioli

Dies ist vor allem in Anbetracht der Entstehungszeit eine sehr ungewöhnliche Oper. Es geht nicht, wie üblich, um Liebe, sondern um die Vernichtung einer Kultur durch eine andere. Motezuma wird dabei nicht als der edle „Wilde“ gezeichnet, sondern als durchaus schillernder, ambivalenter Charakter. Ein Herrscher, der sich schützend vor sein Volk stellt, der aber auch selbst als Aggressor auftritt. Noch interessanter ist aber Mitrena, Frau, Mutter und politisch agierend, eine Art Lady Macbeth. Die sehr effektvolle Inszenierung spielt mit allen Möglichkeiten der Lichtführung und Bühnentechnik.

Dynamic CDS33586, (2 DVD), VÖ: 15.6.2011, 8007144335861 - Erstveröffentlichung auf DVD

Sergej Rachmaninov (1873-1943) - Sonate Nr. 1 d-Moll, op. 28 - Sonate Nr. 2 b-Moll, op. 36 - Leslie Howard, Klavier

Leslie Howard ist Pianist, Komponist, Dirigent, Kammermusiker und Lehrer. Seine Diskographie ist eine der (bisher) umfangreichsten in der Geschichte der Tonträgerindustrie und umfasst beeindruckende 130 Titel. Im Verlauf von 14 Jahren nahm er z.B. das gesamte Klavierwerk Liszts auf 97 CDs auf, nicht weniger als 300 Ersteinspielungen enthaltend. Das trug ihm sogar einen Eintrag im Guinness Buch der Rekorde ein. Der in 1948 in Melbourne geborene Künstler tourt weltweit und arbeitete mit führenden Orchestern und Dirigenten, darunter Adam Fischer, Claudio Abbado, Kurt Sanderling, Charles Mackerras. Neben Liszt hat er Ersteinspielungen von Werken Rubinsteins, Tchaikovskys, Glazounovs, Stravinskys und Granados‘ vorgenommen.

Melba MR301127, VÖ: 15.6.2011, 9314574112726

Paul Hindemith (1895-1963) - Orchesterwerke: Mathis der Maler - Nobilissima Visione - Symphonische Metamorphosen

Säo Paulo Symphonieorchester, John Neschling

Aus gutem Grund gehören die drei hier eingespielten Werke zu den beliebtesten Stücken aus Hindemiths Feder. Noch in den zwanziger Jahren hatte der Komponist seine Hörer mit sparsamen Klängen verstört; in „Mathis der Maler“ (1934) wird seine musikalische Sprache plötzlich farbig, dramatisch und auch lyrischer. Vielleicht lag‘s am Sujet. Furtwängler dirigierte seinerzeit die Uraufführung, die zu einem großen Erfolg wurde. Einige Jahre später inspirierte wiederum ein Maler, Giotto, Hindemith zu einer Komposition: „Nobilissima Visione“. Zunächst war das als Ballett konzipiert, aber nach der triumphalen Uraufführung in London 1938 extrahierte Hindemith sehr bald eine Orchestersuite. Die „Symphonischen Metamorphosen“ schließlich schrieb Hindemith auf Themen von Carl Maria von Weber, und in der ihm eigenen humorvollen (und respektlosen) Art machte er daraus ein grandioses „Showpiece“.

BIS-SACD-1730, VÖ: 22.6.2011, 7318599917306

Carl Maria von Weber (1786-1826) - Ouvertüren - Tapiola Sinfonietta, Jean-Jacques Kantorow

Obwohl als Vater der deutschen romantischen Oper gefeiert, ist von Weber heute doch nur noch für eine einzige Oper bekannt: „Der Freischütz“. Die meisten anderen Bühnenwerke werden nur noch sehr selten aufgeführt. Aber ihre Ouvertüren haben als eigenständige Orchesterwerke die Zeiten überdauert und werden heute gern als populäre Ergänzungen bei der Konzeption von Konzerten eingesetzt. Sie überzeugen durch die farbige Instrumentierung und die Kombination von Elementen der Wiener Klassik, des neuen romantischen Dramas und lyrischen Momenten. Zehn dieser Juwelen von der Ouvertüre zu Webers erster Oper „Peter Schmoll und seine Nachbarn“ bis zum „Oberon“, wenige Monate vor seinem Tod in London für Covent Garden geschrieben, haben Kantorow und die Tapiola Sinfonietta auf dieser SACD eingespielt.

BIS-SACD-1760, VÖ: 22.6.2011, 7318599917603

Orlando di Lasso (1532-1594) - Passio secundum Matthaeum - Ave verum corpus - Vide homo - Musica Dei donum

Nicholas Mulroy, Tenor - Greg Skidmore, Bariton - Ex Cathedra Consort, Jeffrey Skidmore

Orlando war einer der größten Meister der späten „niederländischen Schule“, einer der berühmtesten und einflußreichsten Musiker seiner Zeit. Ein Kosmopolit, der in Sizilien, Neapel, Mailand, Rom und Paris gearbeitet hatte, und nach frühen Erfolgen als Kapellmeister an St. Giovanni im Lateran lange Zeit und bis zu seinem Lebensende Kapellmeister am Hof Albrecht V. von Bayern in München war. Unter seinen vielen geistlichen Werken (über 60 Messen und nicht weniger als 100 Magnificat-Vertonungen) ragt die Matthäuspassion, 1575 veröffentlicht, als seinerzeit besonders populäres Werk hervor. Noch 150 Jahre nach ihrer Komposition wurde sie aufgeführt.

Somm SOMMCD0106, VÖ: 29.6.2011, 0748871010628

Dmitri Shostakovich (1906-1975) - Sonaten für Viola u. Klavier opp. 40 u. 147 - Suite aus „Die Hornisse“ op. 97a

Lars Anders Tomter, Viola - Håvard Gimse, Klavier

Die viersätzige Sonate op. 40 entstand im August und September des Jahres 1934, ist viersätzig und streng im klassischen Stil gearbeitet (incl. Doppelstrich und Wiederholung im Themenaufbau). Geschrieben war sie eigentlich für Cello, doch der Widmungsträger und Uraufführungsinterpret Viktor Kubatsky selbst machte unter Anregung des Komponisten daraus eine Version für Viola, die aber erst nach dem Tod Shostakovichs fertiggestellt wurde. Hier wird sie erstmals eingespielt. Die zweite Sonate, op. 147, ist das letzte Werk aus der Feder des Komponisten, entstanden im Sommer 1975. Fünf Tage vor seinem Tod vervollständigte Shostakovich am 5.8. die Korrekturfahnen. Ein rührender Abschied vom Leben, komponiert in dem persönlichsten und strengsten Stil des Komponisten.

Somm SOMMCD030, VÖ: 29.6.2011, 748871303027 - Teilweise Ersteinspielung

Richard Wagner - Der Ring des Nibelungen

Heidemann, Müller, Patterson, Sritheran, Haller, Ammann, Quinn, Decker, Yang, Pickering, Teem u.v.a. - Chor und Extrachor des Theater Lübeck - Philharmonisches Orchester der Hansestadt Lübeck, Roman Brogli-Sacher - Regie: Anthony Pilavachi

Wagners Welttheater so klar wie ein Kammerspiel. Eingelöst wird dieses Wagnerwunder von Sängerdarstellern mit Bayreuthformat. Und GMD Roman Brogli-Sacher wölbt mit seinen glanzvollen Philharmonikern sogkräftige Spannungsbögen auf, verbindet Phrasierungspräzision mit Wagnerwucht. Eine musikalisch wie szenisch exemplarische Lübecker Interpretation (Die Welt).

Ein kurzweiliges, amüsantes, packendes, erschütterndes, albernes, überwältigendes, entstaubtes, erhabenes Epos. Musikalisch ist die Lübecker Inszenierung ein echter Ohrenschmaus. (Hamburger Abendblatt)

Der Lübecker Ring hat sich zu einem Ereignis ersten Ranges gerundet – in jeder Beziehung (Opernwelt)

Ist es jetzt traurig oder einfach nur schön, dass im hohen Norden, im kleinen Jugendstil-Theater von Lübeck eine der derzeit spannendsten Wagner-Produktionen läuft? Wer sich nicht mit Mittelmaß abspeisen lassen will, sollte den Weg in die hübsche Hansestadt nicht scheuen (crescendo)

Regisseur Anthony Pilavachi und seine Dramaturgin Katharina Kost servieren dem Lübecker Wagner-Publikum in den Bühnenbildern von Momme Röhrbein und den Kostümen von Angelika Rieck ein wahres Feuerwerk an neuen Ideen (der neue merker)

Opernchef Roman Brogli-Sacher gelingt es mit den Lübecker Philharmonikern, einem starken Sänger-Ensemble und dem ebenso ironisch wie intelligent Regie führenden Anthony Pilavachi, den Staatsopern dieser Welt ein Schnippchen zu schlagen (das Orchester)

Musicaphon M56929, (7 DVD Video), VÖ: 6.7.2011, 4012476569291

László Lajtha (1892-1963) - Sämtliche Streichquartette vol. 4: Quartett Nr. 2 op. 7 - Klavierquartett op. 4

Auer String Quartet - Anna Granik, Klavier

Lajtha war neben Bartók und Kodály der bedeutendste ungarische Komponist, Volksmusikforscher und Musikpädagoge in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Doch er war auch Pianist, Kirchenmusiker, Dirigent, Konzertorganisator, Experte für Instrumentalgeschichte, Leiter internationaler Organisationen für Volkskunde, Veranstalter wissenschaftlicher Kongresse... Als Komponist wurzelte er in der Stilwelt des französischen Impressionismus sowie der ungarischen Volksmusik. Als engster Mitarbeiter von Bartók hat er bedeutenden Einfluss auf die ungarische Volksmusikforschung gehabt. Die französische Akademie der Künste wählte Lajtha 1955 zum ordentlichen Mitglied – als ersten ungarischen Künstler.

Hungaroton HCD32545, VÖ: 6.7.2011, 5991813254528

La Vihuela - Werke von de Milán, del Encina, de Fuenllana, de Mudarra, de Narváez, Desprez, Richafort, Pisador, Ortiz

Joachim Gassmann, Vihuela - Imma Einsingbach, Sopran - Julia Fritz, Blockflöten - Franziska König, Violine

Einen besonderen Platz in der europäischen Musikgeschichte nimmt die spanische Vihuela-Musik des 16. Jahrhunderts ein. Sie ist ein Kosmos so ganz für sich, ja eher noch ein Komet, der um 1500 aufscheint und bald nach 1560/70 erlischt und keinen wirklichen Nachfolger findet.

Sie ist höfische Kunst – soll also gefallen und dem Hörer angenehm sein – und ist in ihrer kompositorischen Qualität und Ernsthaftigkeit der spanischen Orgelmusik durchaus ebenbürtig. Wenn sie Anleihen aus dem Ausland zulässt, sind es stets die Spitzen der europäischen Musik, also Werke von Josquin, Richafort und weiteren damals international bekannten Komponisten. Die Verfasser der Villancicos, Fantasias , Recercadas, Canciones und vor allem der Diferencias (damals neuartig in Europa: die Variation) waren typische Vertreter der Renaissance. Sie waren gebildet, oft in verschiedenen Bereichen der Künste tätig, wie zum Beispiel der Dichter Juan de Encina oder Luis de Milán, der nach dem italienischen Vorbild Castigliones das Buch vom Hofmann verfasste, dass die Tugenden behandelt, die einen Adeligen bei Hof ausmachen. Sie waren poetische Verfasser von wunderbaren Liedern und gleichzeitig strenge Kontrapunktiker, die eine genial einfache Polyphonie erdachten, welche aber gerade deswegen heute so stark berührt.

Gesang und Vihuela gehören für sie zusammen. Das erkennt man auch an dem Bemühen, sich in die Nachfolge mythologischer Sänger einzureihen. So gibt das Frontispiz des “El Maestro“ (Valencia 1535) von Luis de Milán eine Abbildung des Sängers Orpheus wieder, der hier natürlich die Vihuela spielt. So sind die Canciones und Vilancicos mit Vihuelabegleitung sicher der bedeutendste Beitrag der Vihuela zur spanischen Musikgeschichte.

Musicaphon M56928, VÖ: 8.6.2011, 4012476569284