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Hier stellen wir einige Neuerscheinungen unserer Partnerfirmen vor

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Bielefelder Kataloge - Nummer 1 der internationalen Plattformen für Klassische Musik mit bibliographischem Aufbau

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Neujahrskonzert 2011 -Werke von Johann Strauß (Vater und Sohn) - K & K Philharmoniker, Matthias Georg Kendlinger

„Wiener Bonbons mit exotischer Füllung – mit Johann Strauß auf Reisen in ferne Länder und nahe Gefühlswelten.“ Das ist das Motto des diesjährigen Neujahrskonzerts der K & K Philharmoniker. Die Reise beginnt an der Küste mit den „Nordseebildern“, führt durch den „Krapfenwaldl“ über „Klänge der Heimat“ bis nach Ungarn („Eljen a Magyár“) und besingt „Rosen aus dem Süden“. Und endet natürlich an der „schönen, blauen Donau“, bevor mit dem „Radetzky-Marsch“ aus der Feder von Johann Strauß Vater wieder ein Neujahrskonzert viel zu schnell zu Ende geht.

Da Capo CD 983, VÖ: 1.12.2010, 9120006600217

Georg Philipp Telemann (1681-1767) - Sämtliche Orchestersuiten, vol. 3 - Pratum Integrum Orchestra, Sergey Filchenko

Telemann, Autor einer großen, nicht genau bekannten Anzahl von nur im Einzelfall datierbaren Ouvertüren, hatte als Schüler und Jugendlicher den Aufstieg der Ouvertürensuite vom höfischen Opernvorspiel und Tafel-Divertissement zum bürgerlichen Musizier- und allgemeinen Vortragsstück erlebt und wohl spätestens seit 1702 als Gründer und Leiter eines bald darauf angesehenen studentischen Collegium musicum durch eigene Beiträge bereichert. Er trieb die Entwicklung in der Folgezeit maßgeblich voran; heute sind noch etwa 130 Werke dieser Gattung aus seiner Feder bekannt, deren inhaltliche Vielfalt Ausdruck einer großartigen Inspiration ist.

Caro Mitis CM0032008, (2 SACD hybrid), VÖ: 1.12.2010, 4607062130476

Pavel Josef Vejvanovský (?-1693) - Missa Salvatoris - Motetten - Balletti und Intrada - Goetz, Alexandre, Cantieni, Pavlu
DRS Singers - Cappella Musica Antica, Christoph Cajöri

Die Musik von Pavel Josef Vejvanovský gehört zu den vielen noch ungehobenen Schätzen des 17. Jahrhunderts. Aus seiner Feder sind zahlreiche Werke für den katholischen Gottesdienst überliefert: ein gutes Dutzend Messen, Motetten, Litaneien, Antiphonen und Vesperpsalmen. Außerdem hat er eine Fülle von Instrumentalmusik für unterschiedliche Besetzungen und verschiedene Anlässe hinterlassen. Sein eigenes Instrument, die Trompete, spielt dabei eine herausragende Rolle.

Zwischen 1656 und 1660 studierte er am Jesuitenkolleg in Opava, anschließend erhielt er eine Anstellung als Trompeter in Kremsier am Hof des Fürstbischofs von Olmütz Leopold Wilhelm. Unter Leopold Wilhelms Nachfolger, Karl Liechtenstein-Kastelkorn, erlebte der Kremsierer Hof seine große musikalische Blütezeit. Der neue Fürstbischof war ausgesprochen gebildet, kunst- und musikliebend. Er holte bedeutende Musiker an seinen Hof – darunter Heinrich Ignaz Franz Biber, einen der größten Geigenvirtuosen seiner Zeit. 38 Sänger und Instrumentalisten umfasste die Hofkapelle, und ein Inventar aus den 1690er Jahren zählt mehr als 60 Instrumente auf. Die Geltung und der Wirkungsradius der Hofkapelle reichte weit über die Grenzen der kaiserlich-bischöflichen Residenz hinaus. Vejvanovský trug als Kapellmeister die Verantwortung für die liturgische Musik an der Kirche St. Moritz und für die profanen musikalischen Darbietungen bei Hofe.

Der Bischof schätzte seinen Hofmusiker sehr und entlohnte ihn fürstlich: Mit einem Jahresgehalt von 180 Gulden war Vejvanovský einer der bestbezahlten Künstler am Hof und nahm auf der Gehaltsliste der fürstlichen Diener einen der obersten Plätze ein.

Cantate C 58046, VÖ: 15.12.2010, 4012476580463 Ersteinspielung

Beethovens vergessene Zeitgenossen - Klarinettentrios von Anton Eberl: Grand Trio op. 36 - Ferdinand Ries: Trio op. 28
Conradin Kreutzer: Trio op. 43 - Trio ECCO(!): Karl Leister, Klarinette - Matthias Moosdorf, Violoncello - Olga Gollej, Klavier

Über Jahrhunderte war das Musikleben Europas geprägt von lebenden Komponisten und ihren Werken, manche hatten ihre Inspiration, das Sujet, die aktuelle Eingabe aus den unmittelbaren Ereignissen der Politik oder Gesellschaft oder ganz einfach des Zeitgeistes schöpfen können. Eine Sonate, welche schon 20 Jahre alt war, aufzuführen, kam niemand in den Sinn, es sei denn, sie hatte einen aktuellen Bezug zum Rest des jeweiligen Programms. Heute dagegen hört man nur, was man weiß und am liebsten hört man, was man eigentlich schon kennt. Damit steht die Tradition der Rezeption auf dem Kopf!

Schuld ist jedoch nicht nur die nachlassende musikalische Bildung der Hörerschaft und damit ihrer Möglichkeit zur Differenzierung, Schuld sind auch die Interpreten, die einen schmalen Kanon von Meisterwerken – oft ohne wirkliche Berechtigung – wieder und wieder aufführen und auf Tonträger aufnehmen und damit aus dem Auge verlieren, dass es eine Spitze nur geben kann, wenn dahinter auch die Breite existiert. In diesem Prozess der Verarmung sind nun nicht nur jene Werke unter das Rad der Vergessenheit gekommen, die eine qualitative Auslese ohnehin dort hin gebracht hätte. Nein, auch wirkliche Meisterwerke fallen ihr zum Opfer!

Diese Aufnahme erlaubt den unmittelbaren Bezug und Vergleich zur Musik Ludwig van Beethovens. Die hier vorgestellten Komponisten waren damals oft mehr „en vogue“ als der große Meister selbst.

Musicaphon M 56927, VÖ: 15.12.2010, 4012476569277

Bedrich Smetana (1824-1884) - Má Vlast (Mein Vaterland) - Malaysian Philharmonic Orchestra, Claus Peter Flor

Mit seiner Zusammenfassung von sechs symphonischen Dichtungen (entstanden zwischen 1874 und 1879) zu einem Zyklus schuf Smetana die bis heute umfangreichste musikalische Beschreibung einer Region. Er kombinierte das neue Genre des „symphonischen Gedichts“ (den Terminus hatte Franz Liszt 1854 eingeführt) mit den Idealen einer nationalistischen Musik. Das Resultat war ein bis heute anhaltender Erfolg, nicht nur in Tschechien, sondern international, und einzelne Teile des Zyklus wie „Die Moldau“ sind ständige Favoriten in Konzerthallen weltweit. In einem grandiosen Fresko zeichnet Smetana ein Portrait seiner geliebten Heimat Böhmen, von der Idylle bis zu großartiger Pracht. Hier dargeboten in überragender Klangqualität, wie wir sie von den Einspielungen mit den Malaysiern unter Flor bereits kennen.

BIS-SACD-1805, VÖ: 22.12.2010, 7318599918051

Ludwig van Beethoven - Klavierkonzert Nr. 4 G-dur op. 58 - Klavierkonzert Nr. 5 Es-dur op. 73 - Yevgeny Sudbin, Klavier
Minnesota Orchestra, Osmo Vänskä

Nach seiner hoch gelobten Haydn-Einspielung (von „schimmernden Farben, exquisiten Nuancen, herausragender rhetorischer Kraft“ schrieb Pizzicato) widmet sich Sudbin nun einem weiteren Titanen der Wiener Klassik mit der ersten Folge einer Einspielung der Beethovenschen Klavierkonzerte. Dies zusammen mit dem Minnesota Orchestra unter der Leitung von Osmo Vänskä, die kürzlich erst ihre Gesamtaufnahme der Symphonien Beethovens zum Abschluss brachten – „einen der ganz großen Beethoven-Zyklen“, wie classicstoday.com urteilte.

BIS-SACD-1758, VÖ: 22.12.2010, 7318599917580

Printemps – Frühling - Konzerte und Orchestersuiten von Bach und Vivaldi - Michel Tirabosco, Panflöte - Denis Fedorov, Akkordeon
Ensemble Concordia Discors

Frühling: Die Jahreszeit, die niemanden unberührt lässt. Musik, die ebenfalls niemanden unberührt lässt, egal, ob mit klassischer Musik vertraut oder nicht. Hier dargeboten in einer erfrischend frühlingshaften Interpretation – mit einem kleinen Streicherensemble, die Panflöte und Akkordeon begleiten. Der Panflötist ist ein Interpret von außergewöhnlicher Musikalität und für sein Instrument das, was Maurice André für die Trompete war. Und der Akkordeonist, zugleich auch Komponist, Organist und Cembalist, ist ein großer Kenner der Barockmusik, insbesondere der Werke Bachs.

Gallo GAL-CD-1303,  VÖ: 5.1.2011, 7619918130322

Die großen Zeiten des Harmonium - Werke von Karg-Elert, Saint-Saëns, Lefébure-Wely, Lemmens, Dubois, Bizet, Guilmant, Almagro
(Référence Harmonium vol. 1) - Joris Verdin

Das Harmonium verdankt seine Erfindung der Ende des 18. Jahrhunderts immer drängender werdenden Frage, wie man bei Tasteninstrumenten die Dynamik eines ausgehaltenen Tones besser kontrollieren kann. Orgelbauer wie Erard experimentieren mit neuen Registern, es gibt neue Typen von Hammerklavieren – aber niemand findet eine praktische, kompakte, dauerhafte Lösung. Bis 1842 François Alexandre Debain sein Harmonium zum Patent anmeldet. Endlich gab es ein Instrument, das den Wünschen der Zeit entsprach. Denn auf dem Harmonium kann man einen Ton aushalten, wie auf der Orgel, ihn aber dennoch dynamisch gestalten. Diese Aufnahme bietet einen Einblick in das klassische Repertoire des Instruments aus den Ländern, in denen es sich am stärksten durchgesetzt hat (Frankreich, Belgien, Spanien, Deutschland), bis Mitte des 20. Jahrhunderts das Interesse am Harmonium allgemein wieder erlosch.

Gallo GAL-CD-1326, VÖ: 5.1.2011, 7619918132623

Johann Sebastian Bach - Meisterwerke für Orgel vol. 2: - Toccata, Adagio und Fuge C-Dur - Toccata und Fuge d-Moll
Fantasie und Fuge g-Moll - Fantasie c-Moll - Choräle - Kei Koto

Nach ihrem großartigen Buxtehude-Album und der ersten Folge der Bach-Einspielungen präsentiert die japanische Organistin wieder ein sorgfältig ausgewähltes Programm, eingespielt an der Silbermann-Orgel der Hofkirche zu Dresden. Darunter diesmal auch das heute bekannteste Bach zugeschriebene Werk, die „Toccata und Fuge d-Moll“, bei der berechtigte Zweifel an der Urheberschaft des Leipziger Thomaskantors bestehen. Zentrum der Einspielung ist aber die „Fantasie c-Moll“, die sowohl auf die französische Tradition als auch auf die große deutsche Schule der Polyphonie mit dem mächtigen fünfstimmigen Ricercar verweist.

Claves CLA 50-1008, VÖ: 12.1.2011, 7619931100821

Charles Villiers Stanford (1852-1924) - Klavierkonzert Nr. 2 c-Moll op. 126 - Konzertvariationen über ein englisches Thema c-Moll op. 71

Finghin Collins, Klavier - RTE National Symphony Orchestra, Kenneth Montgomery

Der Anwaltssohn Stanford, in Dublin geboren, studierte mit Stipendium am Trinity College in Cambridge, wo er bis 1892 als Organist tätig sein sollte. Mehrfach erhielt er Freisemester, um sich in Leipzig und Berlin (bei Reinecke und Kiel) weiterbilden zu können. Als er 1877 nach Cambridge zurückkehrte, hatte er dank seiner Lieder, Bühnenmusiken und Klavierwerken schon eine gewisse Berühmtheit erlangt. Mit seinen Opern war er mehrfach nicht nur in England, sondern auch in Deutschland erfolgreich, und eine seiner irischen Opern hatte sogar am Broadway einen großen Erfolg. Stanford ist außerdem einer der erfolgreichsten Musiklehrer Großbritanniens gewesen. Auch als Dirigent war er sehr aktiv; 1877 dirigierte er die erste englische Aufführung von Brahms‘ 1. Sinfonie. 1902 wurde er für seine Leistungen zum Ritter geschlagen. Er starb 1924 und wurde in Westminster Abbey neben Henry Purcell beigesetzt.

Claves CLA 50-1101, VÖ: 12.1.2011, 7619931110127

Hector Berlioz (1803-1869) - Symphonie fantastique (1830) - Cléopâtre, scène lyrique (1829) - Anna Caterina Antonacci, Sopran
Rotterdam Philharmonic Orchestra, Yannick Nézet-Séguin

In sehr kurzer Zeit hat sich Nézet-Séguin als neuer Shootingstar der Dirigentenszene ganz nach vorn katapultiert. Dies insbesondere, seit er 2008 Valery Gergiev als Musikdirektor und Chefdirigent des Rotterdamer Orchesters nachfolgte. Tourneen durch Asien, die USA, Nézet-Séguins Heimatland Kanada, Auftritte bei den BBC Proms in London und am Théâtre des Champs-Elysées in Paris ließen aufhorchen. Für das erste von vier mit BIS geplanten Projekten haben sich Nézet Séguin und die Rotterdamer Berlioz‘ Meisterwerk „Symphonie fantastique“ vorgenommen und legen eine blutvolle, luxuriöse Interpretation vor, die aber die klassischen Proportionen des Werks respektiert. Nézet-Séguin hält diese Symphonie für die letzte klassische, zugleich die erste romantische. Ergänzt wird die Einspielung durch die auch als „Tod der Kleopatra“ bekannte lyrische Szene, die Berlioz kurz vor Eintritt in den Wettbewerb um den prestigeträchtigen Prix de Rome schrieb.

BIS-SACD-1800, VÖ: 19.1.2011, 7318599918006

Joseph Haydn (1732-1809) - Sämtliche frühen Divertimenti (Divertimenti und Feldparthien) - Haydn Sinfonietta Wien, Manfred Huss
Simon Standage, Konzertmeister und Solovioline

Wie kaum ein anderes Ensemble haben sich seit Beginn der 1980er Jahre Huss und die Haydn Sinfonietta um die Wiederentdeckung und Pflege der Jugendwerke Haydns verdient gemacht. Seinerzeit veröffentlichten sie viele Maßstäbe setzende Einspielungen bei Koch-Schwann, heute längst gestrichen und vergriffen und zu wertvollen Sammelobjekten mutiert. Seit 2009 hat BIS viele dieser wichtigen Aufnahmen wieder veröffentlicht, oft kombiniert mit ergänzenden Neueinspielungen. So verhält es sich auch mit dieser Sammlung früher Divertimenti, die Haydn zwischen 1750 und 1760 für Bläser- und Streicherensembles von fünf bis neun Spielern verschiedenster Zusammensetzung geschrieben hatte. Neu hinzu gekommen sind jetzt Aufnahmen der Feldparthien, Divertimenti, die nur für Bläser gedacht sind.

BIS-CD-1806, (5 zum Preis von 3), VÖ: 19.1.2011, 7318591806080

Ludwig van Beethoven - Fidelio - Nilsson, Vickers, Hotter, Frick, Lipp, Crass - Orchestra e Coro del Teatro alla Scala, Herbert von Karajan

Die Liveaufnahme mit absoluter Starbesetzung entstand an der Mailänder Scala bei einer Aufführung vom 20. Dezember 1960.

IDIS 6587, VÖ: 26.1.2011, 8021945002128

Jan Dismas Zelenka - Missa Sancti Josephi ZWV 14 - Lianiae Xaverianae ZWV 155 - Blazikova, Eibenova, Brezina, Huppmann, Kral, Nosek, Krejcik - Ensemble Inégal - Prague Baroque Soloists, Adam Viktora

Nach Ausbildung beim Dresdner Kapellmeister Schmidt und dem Wiener Hofkapellmeister Fux wurde Zelenka um 1710 als Kontrabassist an den Dresdner Hof verpflichtet. Nach 1720 hatte er aber schwerpunktmäßig eine andere Aufgabe: Er komponierte fast nur noch Werke für den katholischen Hofgottesdienst in Dresden, und zwar nicht nur Messen und Vespern, sondern auch seltener gebrauchte Teile der Liturgie wie Litaneien. Aufgeführt wurden die Werke von der Dresdner Hofkapelle, damals eines der besten Orchester Europas. Die hier erstmals eingespielte Messe ist ein zentrales Dokument für Zelenkas stilistische Entwicklung Anfang der 1730er Jahre.

Nibiru NIB01532231, VÖ: 26.1.2011, 8595056601537 - Teilweise Ersteinspielung

Francesco Geminiani - 6 Sonaten für Violoncello und B.c. op. 5 - Enrico Bronzi, Violoncello - Michele Barchi, Cembalo

Um den spezifischen Charakter dieser intimen Barockmusik deutlich zu machen, wurde bei der Aufnahme das technische Equipment auf das absolut Notwendige reduziert. So wird der natürliche Klangreichtum des Aufnahmeraums, des Tanzsaals im Castello di S. Lorenzo de Picenardi (Cremona), unverfälscht erhalten. Dazu passt die Interpretation, denn beide Musiker folgen der Maxime barocker Notation: Aufgeschrieben wurde nur ein melodisches und harmonisches Gerüst, das je nach Spiellaune, den Lehren der Verzierungspraxis folgend, individuell ausgeschmückt werden sollte. Diese CD ist also in doppelter Hinsicht ein akustisches Erlebnis und verführt zu einer Zeitreise in die elegante Welt des Spätbarock.

Concerto CD2061, VÖ: 2.2.2011, 8012665206118

Antonio Vivaldi - Die vier Jahreszeiten der Liebe: Konzerte „Die vier Jahreszeiten“ op. 8 - Concerto Madrigalesco
Concerto C-dur - Il Tempio Armonico

Vivaldis Meisterwerke in einer außergewöhnlichen Neuaufnahme. Diese Einspielung durch das bekannte italienische Ensemble Il Tempio Armonico geht sehr rigoros mit liebgewordenen, dennoch falschen Aufführungstraditionen um. Zurück zu den Quellen, zu den originalen Manuskripten, war das Gebot der Stunde. „Affect“ im barocken Sinne geht vor „Effekt“ im Dienst der Schmuseklassik. Entstanden ist eine Aufnahme, die den Werken ihre originale Frische, ihren Charme und Liebreiz zurück gibt.

Stradivarius STR33883, VÖ: 2.2.2011, 8011570338839

Jan Vaclav Hugo Vorisek (1781-1825) - Sonata quasi una fantasia op. 20 - Impromptus op. 7 - Marsch C-dur
Staummbuchblatt - Fantasie C-dur op. 12 - David Gross, Klavier

Vorisek war als Komponist im wesentlichen Autodidakt (wenngleich er zeitweilig Unterricht im Kontrapunkt bei Vaclav Jan Tomasek bekam, unentgeltlich aufgrund „seines großen Talents“); er arbeitete, für seine Zeit sehr ungewöhnlich, als Klavierlehrer und Konzertvirtuose ohne feste Anstellung. Erst 1822 nahm er am Wettbewerb um die Neubesetzung der Stelle des Organisten am Wiener Hof teil – und gewann. Leider konnte er sich seiner finanziellen Absicherung nur noch wenige Jahre erfreuen, denn er erkrankte kurz darauf an Tuberkulose und starb in Karlsbad im November 1825. Seine frische, inspirierte und virtuose Klaviermusik nimmt eine interessante Position zwischen den Idealen der Wiener Klassik und der beginnenden Romantik ein.

Centaur CRC3022, VÖ: 9.2.2011, 0044747302225

Ludwig van Beethoven - Sämtliche Klaviersonaten vol . 4: Nr. 4 Es-dur op. 7, Nr. 17 d-moll op. 31,2, Nr. 27 e-moll op. 90 - Igor Tchetuev

Tchetuev, 1980 in Sevastopol geboren, war schon mit 18 Jahren als jemals jüngster Preisträger Gewinner des Arthur Rubinstein-Wettbewerbs in Tel Aviv. Er konzertiert in Russland, der Ukraine und ganz Europa; in Deutschland u.a. schon mit den Rundkfunkorchestern des WDR und NDR. Tchetuev nahm für Orfeo sämtliche Sonaten Chopins auf. Auf Caro Mitis erschien bereits seine Einspielung der Sonaten Alfred Schnittkes, ausgezeichnet mit „5 de Diapason“, „Opus d‘Or“ und dem „Preis der Deutschen Schallplattenkritik“.

Caro Mitis CM0032010 (SACD hybrid), VÖ: 9.2.2011, 4607062130513

Igor Stravinsky (1882-1971) - Pétroushka - Le Sacre du Printemps - Bergen Philharmonic Orchestra, Andrew Litton

In den Jahren nach 1910, als die Spätromantik bis an die denkbaren Grenzen ausgereizt war, hatte die Zusammenarbeit zwischen Igor Stravinsky und dem Ballettmeister Sergei Diaghilev großen Einfluss auf die Entwicklung der Musik. Ihre erste Zusammenarbeit, das Ballett „Der Feuervogel“, hatte 1910 in Paris großen Erfolg, und innerhalb weniger Jahre folgten weitere Produktionen: „Petroushka“ und „Le Sacre du Printemps“. Stravinskys Behandlung des Orchesters, seine Betonung des Percussiven, die Rhythmen, all das machte starken Eindruck auf andere Komponisten. „Petroushka“ erklingt hier in der Erstfassung von 1911, die unmittelbarer, packender ist als die Spätfassung. Die Premiere des „Sacre“ führte 1913 zu einem legendär gewordenen Skandal, der vielleicht mehr durch Nijinskys Choreographie als durch Stravinskys Musik ausgelöst wurde.

BIS-SACD-1474, VÖ: 16.2.2011, 7318599914749

Joseph Martin Kraus (1756-1792) - Sämtliche Klavierwerke - Christian Brembeck, Hammerflügel und Clavichord

Joseph Martin Kraus, der „schwedische Mozart“, wie ihn schon Zeitgenossen betitelten, hat relativ wenig Musik für das Clavier hinterlassen; neben zwei großen Sonaten sind dies lediglich ein Rondo, ein Scherzo con variazioni, der „Svensk Dans“, ein „Larghetto“ und zwei Menuette. Der Grund hierfür mag in seiner vorrangigen Beschäftigung mit Instrumental-, Chor- und Orchestermusik liegen, die er vor allem für den höfischen Gebrauch zu schaffen hatte. Andererseits überliefern zeitgenössische Zeugnisse Kraus´ Vertrautheit mit dem Tasteninstrument (Pater Roman Hoffstetter aus Amorbach berichtet 1800 an Silverstolpe, dass Kraus ihm „offt, ohne in ein Blatt zu sehen, ganze Ouvertüren, lange Recitative, Chöre, etc... auf dem Clavier“ vorgespielt habe). Grundsätzlich scheint sich Kraus in seinen anspruchsvolleren Clavierwerken nicht um „natürliche“ – also pianistisch günstig angelegte – Ausführbarkeit seiner Schöpfungen gekümmert zu haben, vielmehr ist die spieltechnische Faktur einzelner virtuoser Passagen eher der Violintechnik, noch mehr aber offensichtlich einer „absoluten Erfindung“ geschuldet. Der besondere Reiz dieser Neueinspielung liegt in der Wahl der Instrumente: Für die großformatigen Sonaten wählte Brembeck einen Hammerflügel (Kopie nach Mozarts Instrument von Anton Walter), für die kleineren Werke ein Clavichord (Kopie nach Johann Christoph Fleischer); beide Instrumente aus der Werkstatt von Eckehart Merzdorf.

Musicaphon M56881 (SACD hybrid), VÖ: 16.2.2011, 4012476568812